(Schausteller-Umgangssprache): Stoffliche Korbmarkise, die während der Fahrt über die Fahrgastgondeln des Karussells Raupe gestülpt wird. In den 1950/60er Jahren bei jungen Leuten sehr beliebt, weil die Dauer des geschlossenen Balgs während der Karussellfahrt oft für den ersten Kuss reichte. Das Aussehen einer kriechenden Raupe wurde namengebend für das Karussell Raupe.
Glossar
Bänkelsänger
Bänkelsänger sind als Vorläufer der heutigen Medien zu bezeichnen. Sie wanderten bereits im Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert von Jahrmarkt zu Jahrmarkt und verkündeten singend die neuesten Nachrichten zum Zeitgeschehen. Sie sangen auch Balladen und Moritaten.
Sie stillten die Neugier und Sensationslust der Bevölkerung mit Schauergeschichten über Verbrechen, Familientragödien und sonstige Katastrophen. Dazu zeichneten Moritatenmaler Karikaturen und Werbetafeln und verkauften Druckschriften oder Bilderbögen zum Nach- und Vorlesen. Auch die ersten Bücher wurden auf den großen Jahrmärkten vertrieben.
Barbiere oder Quacksalber
Barbiere oder Quacksalber zogen mit Pferd und Wagen von Ort zu Ort. Pünktlich zum Jahrmarktsbeginn kamen sie zur großen Freude des Volkes in die größeren Städte.
Sie schnitten die Haare und rasierten die Männer, zogen Zähne und behandelten große und kleine Wehwehchen der Menschen. Außerdem verkauften sie Wunderheilmittel in Form von Pulvern und Salben und stellten manchmal auch Abnormitäten zur Schau.
Baubuch
siehe Fliegende Bauten (Schausteller-Umgangssprache): Statische Pläne und Berechnungen von Fliegenden Bauten.
Alle Fahrgeschäfte müssen ein sogenanntes Baubuch, mit Plänen und statischen Berechnungen mit sich führen, dass nach der hauptamtlichen TÜV-Untersuchung, jeweils für ein oder zwei Jahre verlängert wird. Im Baubuch werden die kostenpflichtigen Bauabnahmen vor jeder Veranstaltung von der örtlichen Baubehörde dokumentiert.
Belustigungsgeschäft
siehe auch Laufgeschäft (Amtssprache): Belustigungsgeschäfte sind Anlagen, in denen sich Personen zu ihrer und zur Belustigung anderer Personen betätigen können. Im Laufgeschäft bewegt sich dagegen der Besucher zu Fuß auf einem vorgeschriebenen Parcours durch die Anlage und trifft auf unterschiedliche Attraktionen wie Luftgebläse, Rollende Tonnen und andere Belustigungen.
Berg- und Talbahn
Bis zum Zweiten Weltkrieg war Berg- und Talbahn der Oberbegriff für Karussels, deren Fahrweise, die übliche Kreisform einer horizontalen Ebene verließ und in eine Fahrt über Berge und Täler führte. Begonnen hat die Entwicklung Mitte des 19. Jahrhunderts in England. Schon Ende des Jahrhunderts hatten die deutschen Hersteller die Entwicklung der englischen Switschbacks überholt.
Die ersten professionellen Hersteller waren: Fritz Bothmann; Hugo Haase; Friedrich Heyn und Franz Gundelwein. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg baute Heinrich Mack die erste Berg- und Talbahn als Bobbahn.
Besatzung
(Schausteller-Umgangssprache): Fahrgastsitzmöglichkeiten beim beim Bodenkarussell und Kinderkarussell.
Beim Bodenkarussell ist es eine Mischung von Pferden, Kutschen, Gondeln, Kreisel und exotischen Tieren, diese Sitzmöglichkeiten im Verbund nennt man Besatzung. Sie war meist aus Holz geschnitzt.
Die Besatzung eines Kinderkarussells sind meist realistische Nachbildungen von Straßen- und Schienenfahrzeugen (Autos, Lokomotiven, Fahrräder usw.)
Bei den modernen Fahrgeschäften spricht man von Fahrgastgondeln oder Fahrgastsitze, die meist formal einheitlich gestalten sind und sich oft nur in der Farbgebung differenziert.
Beschicker
(Schausteller-Umgangssprache): Schausteller, die mit ihrem Geschäft an einem Volksfest als Vertragspartner des Veranstalters teilnehmen.
Blinde Front
Blinde Front bezeichnet die Seitenteile, die die Schmuckdachkante / Front von Spiel- und Verkaufsgeschäften rechts und links einrahmen und über die eigentliche Größe des Geschäftes hinausragen.
BSM
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Bundesverband Deutscher Schausteller und Marktkaufleute e.V.
1952 wurde die Hauptvereinigung des Ambulanten Gewerbes und der Schausteller in Deutschland e.V. (HAGD) gegründet.
1993 wurde die HAGD in Bundesverband Deutscher Schausteller und Marktkaufleute e.V. kurz BSM, umbenannt.