Glossar

Begriffe aus der Schausteller-Branche

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Kadetten

(Schausteller-Umgangssprache): Name für Schaustellergehilfen, Mitarbeiter, oder Angestellte. Begriff stammt aus der Schifffahrt und bezeichnet dort den einfachen Matrosen. 

Kappenbirnen

(Schausteller-Umgangssprache): nennt man eine Plastikabdeckung einer kleinen Leuchte, die gegen Wind und Wetter schützt. Es gibt sie klarsichtig und bunt.

Karussell

Seit dem Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert verbreitetes, ritterliches Wett- oder Turnierspiel (Caroussel), vermutlich arabischen Ursprungs.

Das feststehende Karussell, das sich mit Hilfe einer Walze um eine vertikale Achse dreht, ist die Mechanisierung des alten Reiterspiels. Um die Mitte des 17. Jahrhunderts sind in Osteuropa und dem Orient Karussells in unserem heutigen Sinn belegt, die aus einfachen Drehkreuz-Konstruktionen bestanden. Sie wurden in Westeuropa in höfischen Kreisen zum Trainieren reiterlicher Geschicklichkeit verwendet (Ringreiten, Ringstechen). Ende des 18. Jahrhunderts gab es höfische Karussells mit kunstvoll geschnitzten Tieren. Ab den 1870er Jahren lassen sich dampfgetriebene Karussells nachweisen, Anfang der 1950er Jahre beginnt eine neue Entwicklungsphase durch die Nutzung von Pneumatik und Hydraulik.

Karussellkönig

Hugo Haase hatte diesen Beinamen nicht nur von seinen Schaustellerkollegen, sondern auch von Verwaltungen und sonstige Geschäftspartnern erhalten. Es war eine besondere Auszeichnung für Haases vorbildliche Art, seine Schaustellergeschäfte zu bauen und zu betreiben.
Besonders in seinem Karussellpalast, indem er wie bereits im Grand Caroussell Noblesse ein Karussell eingehaust hatte, gestaltete er den Besuch zu einem besonderen Event. Er bot in diesen geschlossenen Räumen Kinderfeste, Kaffeetafeln und weitere Volksbelustigungen an, sodass der Name Karussellkönig berechtigt war, für Hugo Haase in seiner Zeit.

Kerbe

In einigen Regionen Deutschlands wird das jährlich stattfindende Volksfest Kerbe, Kirmes oder Kirchweih genannt. Meistens fällt es noch immer mit der Feier des heiligen Schutzpatrons oder der KIrchweihe zusammen. Ursprünglich wurden diese Feste vom jeweiligen Bischof der Gemeinde genehmigt und beurkundet. Die verschieden Begriffe lassen sich auch unter dem allgemein gebräuchlichen Oberbegriff Volksfest zusammenfassen.