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Achtendung

Albert Achtendung © Petra Murrmann

Firmendaten von Albert Achtendung Karussellbau, gegründet 1920er – 1960/70 er Jahre. 
Leider sind keinerlei Firmenunterlagen überliefert, denn ansonsten gehen Erinnerungen verloren.

Anmerkung der Verfasserin

Leider sind keinerlei Firmenunterlagen Albert Achtendung, der von 1920 bis 1974 eine Karussellbaufirma in Köln betrieben hatte überliefert, demzufolge fußt der Bericht auf Erzählungen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sowie deren Kindern. Es bot sich an, die Provenienz (alle früheren Besitzverhältnisse) einiger Geschäfte aufzunehmen um dadurch Erinnerungen an vergangenen Zeiten zu wecken und sie an die nächsten Generationen weiterzugeben.

Ein Zufall führte mich zu Albert Achtendung.
Anfang des Jahres 2020 erhielt ich einen Anruf von Petra Murrmann. Sie war die Urenkeltochter von Anna Zimmermann, der Lebensgefährtin von Albert Achtendung.  
Aufgefallen war Petra Murrmann im Kulturgut Volksfest-Archiv der Name Achtendung, dem ein falscher Vorname zugeordnet war. Sie erzählte, dass ihre Urgroßmutter mit Albert Achtendung in „wilder Ehe“ zusammengelebt hatte. Ihr Onkel, Willi Schürrmann habe als Maler und Lackierer viele Fassaden der Geschäfte von Achtendung gemalt. Leider konnte sie keine weiteren Angaben über Albert Achtendung und dessen Karussellbaufirma machen.

Firmengeschichte

Der Name des Inhabers ist bekannt, ebenfalls der Zeitraum der Existenz der Firma von 1920-1974, sowie der Standort auf der Berrenrather Straße in Köln-Sülz, wo inzwischen das Schiller Gymnasium steht. Erfreulicherweise sind auch einige ältere Bilddokumente von gebauten Geschäften überliefert und die Erzählungen von Schaustellern konnten wie Puzzle-Steine zu dieser Firmengeschichte beitragen. 
Viele Schaustellerfamilien aus dem Rheinland und Umgebung scheuten in jener Zeit kurz nach dem Ersten Weltkrieg den weiten Weg nach Thüringen ins Zentrum des Karussellbaus, welches sich dort ab 1870 angesiedelt und entwickelt hatte. Sie begrüßten den Standort einer Karussellbaufirma fast vor Ort.  
Albert Achtendung hatte schon in den 1920er Jahren unterschiedliche Karusselltypen mit geringem Durchmesser gebaut. Die dekorative Gestaltung wurde mit neubarocken Stilelementen gestaltet. Das überlieferte Bildmaterial der Familie Rosenzweig belegt, dass Achtendung mit verschiedenen Formen und Bewegungsabläufen experimentierte. Mal waren die Sitzmöglichkeiten für Kinder an der Mittelkonstruktion hängend angebracht, wie bei frühen Kinderkarussells oft anzutreffen, mal führten die im Verbund angeordneten Fahrgastgondeln über kleine Hügel, mal befestigte Achtendung Fahrräder und Autos an der sich um die eigene Achse drehende Dachkonstruktion. Es sind leider keine dieser frühen Karussells mehr in Betrieb. 
Der Kölner Schausteller Dirk Josef Rosenzweig erzählte, dass Albert Achtendung einen Bruder gehabt habe, einer der beiden sei der Geschäftsmann und der andere der Konstrukteur gewesen. Vielleicht war der Bruder der Herr mit dem anderen Vornamen aus meinen Unterlagen?

Sicher ist, dass sich Achtendung damals an den Karusselltypen von Bothmann, Heyn u.a. orientierte, die ihm einen festen Kundenkreis versprachen.
Zum Beispiel gehörten die Familien Rosenzweig, Heindrichs und Milz u.a. aus Köln und anderswo zu den langjährigen Auftraggebern von neuen Fahrgeschäften der Firma Achtendung.

Dirk Josef Rosenzweigs Vater, Josef (Jüppchen) Rosenzweig schätzte besonders die präzis ausgeführten Arbeiten von Achtendung; nachgelieferte Ersatzteile konnten ohne weiteres eingebaut werden.
Eigentlich unglaublich, dass ich als Kölnerin keinerlei Erinnerung an diese Karussellbaufirma habe, die fast fünfzig Jahre mitten in Köln existiert hat. Außerdem hatte meine Familie einen direkten Bezug zu Albert Achtendung.

Mein Vater, Josef Schoeneseifen, kam im Winter 1947/48 aus der amerikanischen Gefangenschaft zurück nach Bonn zu seinen Eltern und wurde dort nicht aufgenommen. Seine Tante, die Schwester seines Vaters, Josephine, und ihr Mann Johann (Hans) Müller boten ihm Unterschlupf und verschafften ihm Arbeit bei der Karussellbaufirma Achtendung in Köln.
Hans Müller hatte dort eine „Schmetterlingsbahn“, eine kleine Berg- und Talbahn, in Auftrag gegeben. Die Anschaffungskosten sollen durch die Mitarbeit von Josef Schoeneseifen erheblich gesenkt worden sein.

1962 kauften eine Schwester von Josef Schoeneseifen jr., Hubertine, und deren Mann, Günter Sonntag, die Schmetterlingsbahn und reisten damit. Sie wurde im „Beueler Mitteilungsblatt vom 08.09.1950“ bei den Attraktionen vom Pützchens Markt 1950 aufgeführt und auch die kommenden Jahre immer wieder erwähnt. Als die Eltern sich zur Ruhe setzten, betrieben bis vor wenigen Jahren die Tochter Marlies und der Schwiegersohn Jürgen Eisbusch die gemütliche Berg- und Talbahn. Leider waren die Kosten nicht zu erwirtschaften, um das kleine Karussell auf die DIN-Norm 13814 umzurüsten, sodass das Geschäft eingestellt werden musste.

Seit Beginn seiner Selbstständigkeit baute Achtendung auch „Kettenflieger“, wie gleichzeitig Bothmann oder Gundelwein sie gebaut hatten. Rosenzweigs Kettenflieger von Achtendung aus der Nachkriegszeit und daneben noch viele andere dieser Baureihe, waren bis zur Corona-Pandemie noch immer auf der Reise.

Raupe

Noch vor dem Zweiten Weltkrieg eroberte eine neue Karussellkonstruktion die Volksfeste.
Fritz Bothmann hatte 1925 in Thüringen eine Berg- und Talbahn ohne Bedachung konstruiert. Die Form der im Verbund angeordneten 24 Fahrgastsitzen/Chaisen war kleinen Kutschböcken ähnlich. Während der Fahrt wurde eine umlaufende stoffliche Korbmarkise – Balg – darübergestülpt. Das Aussehen erinnerte so stark an eine kriechende Raupe, dass der Vergleich schon während der Planung namengebend für das neue Karussell wurde. 1926 ergänzte Bothmann den feststehenden Unterbau mit einem Dachstuhl für ein Ringdach. Die Dachkonstruktion wurde mit einer Schmuckdachkante bestehend aus kleinen gerahmten Kartuschen mit romantischer Salonmalerei geschmückt.

Einer dieser ersten auf den Markt kommenden Raupen erwarb Jean Rosenzweig. Diese Raupe aus dem Hause Bothmann wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in den 1950er Jahren an die Firma Tusch verkauft. Stefan Tusch gab das Geschäft an seine Tochter Cilly ab, nachdem sie Fredy Steiger geheiratet hatte. Nach Fredy Steigers Tod trat dessen Schwiegersohn Peter Buchholz in die Firma ein. Gegenwärtig betreibt die Familie Buchholz noch immer die Raupe und sie ist in einem Top Zustand.

Die Raupe war besonders bei Mädchen und Jungen sehr beliebt, denn während dem kurzen Zeitraum der geschlossenen Fahrt, wurde so mancher Kuss heimlich ausgetauscht. Der Erfolg des Karussells war vielleicht deshalb so enorm.

Dirk Josef Rosenzweigs berichtete, dass sein Großonkel Jean Rosenzweig auch viele Plätze im Osten von Deutschland gehalten habe. Deshalb habe er seinem Freund, Adam Cronenberg, den Kontakt zu Bothmann vermittelt und bei der Finanzierung von dessen Raupe geholfen. Cronenberg sei mit dieser im Rheinland gereist und habe sie später an seinen Schwiegersohn Fellerhoff weitergegeben.

Ein Jahr zuvor hatte der Bonner Schausteller Johann Willems mit seiner Frau Hanni von seinen Eltern ein um 1900 herum gebautes Pferdekarussell übernommen. Die Raupe war jedoch allerorts Treffpunkt der jungen Volksfestbesucher und die altbewährten Pferde- oder Bodenkarussells verloren an Attraktivität.

Aus diesem Grund ließ die Familie Willems in der Wintersaison 1931/32 bei Albert Achtendung das Pferdekarussell zu einer Raupe umbauen. Der untere Teil des Baukörpers wurde neu konstruiert, nur die umlaufenden Stützen, der Dachstuhl des Zeltdaches und die neubarocke Schmuckdachkante wurden für die neue Raupe verwendet. Schon 1932 standen die jungen Eheleute Willems mit der Raupe auf dem Pützchens Markt. Sie blieb bis in die 1980er ein fester Bestandteil des Volksfestes.

Am 10. August 1939, zur Kirmes in Mondorf, wäre die „legendäre Raupe von Willems“, wie die Zeitungen schrieben, beinahe bei einem Fährunglück bei Mondorf im Rhein verloren gegangen. Aber tatkräftige Helfer retteten die Existenz der Familie Hubert Willems. Nach seinem Tod im Jahre 1980 übernahm die Firma Markmann & Söhne aus Bonn das Geschäft und reiste noch einige Jahre damit.

Auch in Köln bewarben sich für die Karnevals -Veranstaltung des Jahres 1936 gleich fünf Firmen mit einer Raupe, die zu einem echten Erfolgskarussell geworden war. Dies ist belegt durch überlieferte Anfragen an die Stadt Köln von: Adolf Delcour, Julius Meyer (damals noch Kölner, später Umzug nach Neuwied), Jean Rosenzweig, Josef Schiffer und Heinrich Heindrichs.

Die Firma Heindrichs bewarb sich gleich mit zwei Raupen. Die zweite Achtendung-Raupe soll er gemeinsam mit der Düsseldorfer Schaustellerfirma Adam Cronenberg angeschafft haben. Cronenberg hatte ja bereits eine Bothmann-Raupe.

Die Plätze zu Karneval waren schon immer heiß begehrt. Die Vergabe durch das Marktamt erfolgte ausschließlich für Kölner Gewerbetreibende. Sie mussten alleinige Inhaber der Geschäfte sein. Kompagnie- oder Leihgeschäfte wurden nicht zugelassen.

Familie Heindrichs hatte sich deshalb als „Alleinbesitzer“ von beiden Raupen beworben und bereits mündlich einen Platz auf dem lukrativen Neumarkt zugesagt bekommen. Die Zweite sollte auf einem der anderen Plätze untergebracht werden. Dieses Vorhaben gelang jedoch nicht, was durch ein Schreiben der „Wirtschaftsgruppe ambulantes Gewerbe“ an die Marktverwaltung Köln, datiert auf den 13.2.1936 bewiesen werden kann.

In diesem Schreiben wurde darauf hingewiesen, dass Heinrich Heindrichs nicht alleiniger Besitzer seiner zweiten Raupe sei, sondern gemeinschaftlich mit dem Kollegen Cronenberg aus Grevenbroich/Düsseldorf die neue Raupe angeschafft habe.

Kollege Cronenberg hatte öffentlich auf einer Platzverteilung in Düsseldorf erklärt, dass er mit seiner zweiten Raupe in Köln einen Standplatz bekommen habe. Bei den Düsseldorfer Kollegen stieß dies auf Unmut, da Cronenberg auch in Düsseldorf mit seiner eigenen Raupe einen Hauptplatz beanspruchte. In Düsseldorf waren die Standplätze zu Karneval ebenfalls begrenzt.

Das Vorhaben der beiden Schausteller flog auf und beide Städte zogen ihre Konsequenzen und alle drei Raupen wurden von Karneval 1936 ausgeschlossen.

Aber nun zurück zu Albert Achtendung.

Aufgrund der von Petra Murrmann zur Verfügung gestellten Fotos ist belegt, dass Achtendung auch „Autoskooter“ gebaut hat. Eine Aufnahme zeigt eine Skooterhalle mit Holzpfosten auf dem Firmengelände von Achtendung. Wie viele er herstellte, ist nicht mehr nachvollziehbar. Sicher ist, dass Jean Rosenzweig einen Autoskooter bei Achtendung herstellen ließ, der bis 1964 von seinem Neffen „Schäng“ Rosenzweig betrieben wurde.

Einen großen Bekanntheitsgrad hat bis zur Gegenwart die „Überschlagschaukel“, auch „Looping The Loop“ genannt.

Bereits in den 1920er Jahren hatte Fritz Bothmann eine Überschlagschaukel nach einem amerikanischen Vorbild gebaut. Konstruktiv und funktional unterschied sie sich von den bereits bekannten Schiffschaukeln, indem nicht nur hin und her geschaukelt werden konnte, sondern der Skelettbau so konstruiert war, dass ein Überschlag möglich war. Daher auch der Name „Überschlagschaukel“.

Noch vor dem Zweiten Weltkrieg baute die Firma Achtendung nun ebenfalls diese Anlage und bezeichnete sie amerikanisierend als „Looping de Loop“, kurz Looping. Niemand ahnte, dass es mal eine Achterbahn mit fünf Loopings, den „Fünfer Looping“ geben würde. Die Grundidee war jedoch ähnlich, nämlich die eines rundum führenden Bewegungsablaufs.

Der Mittelachse mit Kassenhaus, der mit einer Plane überdachten zehnachsigen Überschlagschaukel, schlossen sich symmetrisch vier Achsen an. Dem Skelettbau war nach vorne ein Laufpodium vorgesetzt, das mit Geländern abgegrenzt wurde. Die Stützen des Geländers ragten über dieses hinaus und trugen Bogenlampen. Anstelle der Fahrgastgondeln in Form von Schiffen wurden bei der Überschlagschaukel kleine Käfige zwischen die „Schwinger“ (Ausleger) gehängt.

Achtendungs ersten Looping wurde 1931 an die Firma Heinrich Heindrichs aus Köln ausgeliefert. Dessen Kölner Kollege Adam Buntenbroich hatte ebenfalls einen Looping bestellt. Da das Geschäft zum vereinbarten Termin nicht fertig geworden war, betrieben die beiden verwandtschaftlich verbundenen Familien Heindrichs und Buntenbroich diese Überschlagschaukel im ersten Jahr gemeinsam und machten Kippe.

Nach der Saison übernahm Adam Buntenbroich den Bruttotyp und Heinrich Heindrichs bekam die zweite Überschlagsschaukel. Adam Buntenbroich reiste bis 1955 mit dem Geschäft. Die folgenden drei Jahre wurde dieser Looping von Werner Milz betrieben, der zeitweise mit zwei reiste, einer kam kurz in den Besitz von Henry Schunk, bis ein Brand ein Großteil des Geschäftes zerstörte. Später aber wieder aufgebaut wurde. Das Geschäft wird noch heute von der Familie Gilbert Marquis aus Dortmund betrieben.

Die Heindrichs Überschlagschaukel existierte bis in die 1990er Jahre. Nach mehreren Besitzerwechsel über die Firmen Rauh, Helmut Neunkirchen, Josef Schaak kam sie
zu Alexander Hoffmann, der nach Angaben von Josef Rosenzweig, diese historische Überschlagschaukel mit der Säge zu Kleinholz gemacht haben soll.

Die Großeltern der Verfasserin, Josef und Maria Milz erwarben ebenfalls 1946 von der Firma Achtendung einen Looping. Es war der einzige Looping mit Stahlböcken, alle andere wurden aus Holz hergestellt. Auch diese Überschlagschaukel wurde in der Familie Milz und Schoeneseifen und wieder Milz bis 1962 weitergereicht. Dann wurde sie an „Kallemann“ Bühmann aus Konstanz verkauft. Zehn Jahre später, im Jahre 1972 erwarb die Firma Markus von Olnhausen das Geschäft. Bis 2019 reiste die Firma damit, dann wurde der Looping an René Jansen aus Westerstede verkauft. Auch Schaustellerfirmen aus anderen Städten erwarben ein solches Geschäft, sie werden im Kulturgut Volksfest-Archiv aufgeführt. 

Anfang der 1950er Jahre baute Albert Achtendung auch die inzwischen in Mode gekommene „Raketenbahn“. Im Staatsarchiv Gotha aufgefunden Konstruktionszeichnungen von einer „Mont Blanc“ datiert auf den 21.12.1929 belegen, dass Fritz Bothmann bereits in den 1930er Jahren diverse Karussells mit Ringdach anfertigte, die als Vorläufer der Rakete, den Bob-Express von den Brüdern Parpalioni gesehen werden kann. Auch Heyn, Gundelwein u.a. baute ab den 1930er Jahren dieses Karussell.  

Neben der Kölner Firma Christian Schmitz gaben Josef und Maria Milz eine solche Raketenbahn bei Achtendung in Auftrag. Sie gaben ihr den Namen „St. Moritz-Bahn“ und wählten eine winterliche Dekoration. Später entschieden sich die Eheleute Milz zum Kauf eines Autoskooters und verkauften die Rakete an ihre Tochter Maria und deren Mann Josef Schoeneseifen. Sie betrieben das Karussell bis 1962, als sie bei der Firma Heinrich Mack ihre Jaguar-Bahn bestellten.

Inzwischen stellten die Firmen Heinrich Mack, Anton Schwarzkopf, Kaspar Klaus u.a. die modernsten Karussells her. So kam es, dass in den 1970er Jahren Albert Achtendung nur noch einige Verkaufs- und Spielgeschäfte baute.

Albert Achtendung hatte nie geheiratet und auch keinen Nachfolger, der sein Handwerk gelernt hatte, deshalb hatte er den Anschluss zu den Innovationen im Karussell verpasst und seine Firma konnte mit den technischen Anforderungen der modernen Karussells nicht mehr mithalten. Nach 54 Jahren wurde 1974 die Firma geschlossen.

 

Die Bilder wurden von © Petra Murrmann zur Verfügung gestellt

Raupe Rosenzweig

Neue Informationen ergaben, dass  Albert Achtendung bereits 1926 eine große Raupe mit 24 Chaisen für Jean Rosenzweig aus Köln gebaut hatte. Diese Raupe wurde in den 1950er Jahren an die Firma Stefan Tusch verkauft. Stefan Tusch gab die Raupe, nach der Heirat seiner Tochter Cilly mit Fredy Steiger, an das junge Paar ab. Nach dem Tod von Fredy Steiger stieg dessen Schwiegersohn Peter Buchholz in die Firma ein. 
Gegenwärtig betreibt die Familie Buchholz noch immer die Raupe.

Eine weitere Raupe von Achtendung erwarb auch die Familie Heinrich Heindrichs aus Köln. Änne Heindrichs reisten nach dem Tod ihres Mannes gemeinsam mit Heinz Hermann bis 1969 mit dem Looping. Dann verkauften sie an die Firma Rudi Hudalla aus Aachen. (Info Josef Rosenzweig)

Galerie Raupe Rosenzweig > Tusch > Steiger > Buchholz

 

 

Raupe Willems

Anfang der 1930er Jahre übernahmen Johann und Hanni Willems von seinen Eltern ein Pferdekarussell.
In der Wintersaison 1931/32  ließen die junge Leute bei der Firma Albert Achtendung in Köln das Pferdekarussell zu einer Raupe umbauen. Der untere Teil wurde neu gebaut und die umlaufenden Stützen, der Dachstuhl des Zeltdaches und die Frontteile wurden von dem Pferdekarussell verwendet.

Überschlagschaukel – Looping The Loop

Die Überschlagschaukel wurde auch Looping The Loop genannt. Damals kurz Looping genannt. Niemand dachte damals, dass es mal eine Achterbahn mit fünf „Loopings“, den Fünfer Looping  geben geben. Die Grundidee war jedoch die einer rundum Bewegungsablauf. 
Der erste Looping, den Albert Achtendung baute, wurde an die Firma Heinrich Heindrichs aus Köln verkauft. Adam Buntenbroich erteilte den Auftrag für einen weiteren Looping. Da das Geschäft zum vereinbarten Termin nicht fertig geworden war, betrieben die beiden Familien Heindrichs und Buntenbroich dies Überschlagschaukel im ersten Jahr gemeinsam und machten Kippe. 
Nach der Saison übernahm Adam Buntenbroich den Bruttotyp und Heinrich Heindrichs bekam den Zweiten.
Der Bruttotyp ist noch heute in Betrieb und wird von der Familie Gilbert Marquis in Dortmund  betrieben.
Der zweite Looping wurde irgendwann an die Firma Rauh verkauft. Nach dem Tod ihres Mannes heiratete Frau Rauh Helmut Neunkirchen. Sie betrieben gemeinsam das Geschäft, bis zum nächsten Wechsel an Josef Schaak.
Josef Schaak verkaufte späte an Alexander Hoffmann, der nach Angaben von Josef Rosenzweig, diese historische Überschlagschaukel mit der Säge zu Kleinholz gemacht haben soll.

Die Großeltern der Verfasserin, Josef und Maria Milz erwarben ebenfalls von der Firma Achtendung einen Looping. 
Als sie bei der Firma Achtendung die St. Moritz-Bahn (Rakete) in Auftrag gaben, übernahm ihre Tochter Maria und deren Mann Josef Schoeneseifen deren Überschlagschaukel, auch Looping genannt. Nach drei Saisons verkauften sie die Überschlagschaukel an ihren Schwager Werner Milz und erwarben die St. Moritz-Bahn der Schwiegereltern, die sich zum Kauf eines Autoskooters  entschieden hatten.

Galerie Überschlagschaukel – Looping the Loop

 

© Margit Ramus

Petra Murrmann, Urenkeltochter der Lebensgefährtin von Albert Achtendung
Roland Klinger Mondorf

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