Polyp Octopussy Markmann

Octopussy - Markmann Krefeld 2009 © Archiv Jörg Werner
Schwarzkopf Projekt Monster III Octupussy
Projekt Nr. 7903
Baujahr 1985
Erst-Bemalung Heinz Werner Opitz
1992 Opitz
2003 Braunes Pferd
Inhaber 1985 – 1991 Barth & Markmann Bonn
1992 – 1997 Otto Barth
1998  Hubert Markmann
Baugeschichte

1985 gründete Otto Barth mit Hubert Markmann die Firma O. Barth & H. Markmann & Co GmbH.  Sie erwarben gemeinsam einen Polyp von der Firma Schwarzkopf, den Oktopussy.
1991 stieg Hubert (Huppemann) Markmann, der bis dahin das Karussell betrieben hatte, aus der Firma aus. Er wechselte zu einem Laufgeschäft.
1998 kaufte Hubert Markmann den Oktopussy als alleiniger Inhaber und das Karussell wird noch heute von der Familie Markmann betrieben.

Baubeschreibung

Beim Monster III steigt der offene Rundbau nicht mehr nach hinten leicht an, sondern ist mit einem waagerechten ebenerdigen Podium ausgestattet. An der Mittelkonstruktion ist eine  sternförmig ausgelegte Bodenkonstruktion eingehängt und an den äußeren Enden zu einem Kreis von etwa 20 Metern Durchmesser verbunden.
Das Monster III besitzt fünf Arme, an deren Ende Gondelkreuze mit je fünf Gondeln einzeln drehbar angebracht sind und damit die Kapazität auf 50 Personen erhöht werden kann.
Der Skelettbau wird von einer opulenten Rückwand verschlossen, die an beiden Seiten in Gittern ausliefen Seitlich ist die Kasse positioniert.

Dekoration

1985 wählte die damals neugegründete Firma Barth & Markmann für ihren Polyp den Namen Octupussy.
Die Rückwand wurde von Heinz Werner Opitz  gemalt.
Als Vorlage zur Dekoration und namengebend fungierte der Film „James Bond 007 – Octopussy“ aus dem Jahr 1983.
Drei Handlungsorte des Films waren auf der Fassade dargestellt. Auf den Bildträgern im Zentrum der Rückwand die Architektur eines Luxushotels im indischen Udairpur.
Im rechten Bildfeld war der Strand der Insel Jangmandir mit jungen Badegästen zu sehen.
Im linken Bildfeld ebenfalls eine Architektur aus dem gleichnamigen Film.

Als Bekrönung der Mittelkonstruktion wurde auf einer rotierenden Kugel ein Polyp aufgesetzt. Dieses Dekorationselement korrespondierte mit den gleichgestatteten Lichtständern.

 


1992 erhielt die Fassade zum ersten Mal eine neue Bemalung
. Wieder erhielt das Atelier Heinz Werner Opitz den Auftrag.
Die Form der Bildträger der Rückwand wurde beibehalten. Die gemalte „007-Architektur“ musste einer naiven, maritimen Bemalung weichen. Zwei Leuchtschriften Power und Action schlossen die Rückwand zu den Seiten ab.

Octupussy der Firma Barth nach der ersten neuen Bemalung. Foto 1992 ©Archiv Schumburg

Im Jahr 2003 wurde die Fassade von dem polnischen Künstler unter dem Pseudonym Braunes pferd neu gestaltet.
Auf der Rückwand findet ein buntes Treiben im Wasser statt. Spaß und Lebensfreude werden thematisiert. Menschen und Tiere teilen sich den Lebensraum Wasser friedlich miteinander.

Auf einer Bildtafel der Fassade ist die Aufschrift Aqua Labyrinth zu erkennen. Der Künstler integriert die Fassade eines Laufgeschäfts desselben Inhabers in die Rückwand des Karussells. Dies wiederholt er auch in der Gestaltung der Mittelkonstruktion. Bild in Bild, ein kunsthistorischer Lustgewinn, der auch in der bildenden Kunst zu finden ist.

Erhaltungszustand

Das mehr als drei Jahrzehnte alte Karussell (Baujahr 1985) ist technisch und dekorativ in einem ausgezeichneten Zustand. Nach zwei größeren Umgestaltungen werden jährlich in der Winterpause weitere Restaurationen und Ergänzungen der Dekoration vorgenommen.
Zum Beispiel wurden 2005/06 die Fahrgastgondeln in der Werkstatt von Pryzbyla neu gestaltet. An der formalen Gestaltung ist festgehalten worden. Die Bemalung ist der gesamten Dekoration des Karussells angepasst. Einige Fahrgastgondeln korrespondieren mit der Bemalung der Mittelkonstruktion.

Provenienz und Verbleib

Seit 1998 ist Hubert Markmann der alleinige Besitzer des Octopussy. Noch heute wird das gepflegte Karussell von der Familie Markmann & Söhne betrieben.

© Margit Ramus

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Gespräch der Verfasserin mit Otto Barth Juni 2017.
Gespräche der Verfasserin mit Hubert Markmann.