Name(n) des Geschäftes | SPIELCASINO |
Typologische Bauaufgabe | Spielgeschäft |
Bauform | Wagen mit tonnenähnlichem Dach. |
Baujahr | 1960 |
Hersteller | Heinrich Mack |
Maler | Heinz Opitz sen. |
Dekorationsstil | Moderne |
Dekorationsthema | Amerikanisierung |
Bauherr / Inhaber | Lehmann |
Baugeschichte
Die Amerikanisierung der Unterhaltungsbranche inspirierte den Auftraggeber und das Atelier Opitz sen. zur Dekoration der Fassade dieser Verlosung.
Baubeschreibung
Zum Aufbau der Fassade wird ein zwölf Meter langer Wagen mit tonnenähnlichem Dach an einer Längsseite auf geklappt. Zwei Drittel der Wand werden mit Winden nach oben befördert, ein Drittel wird als Verkleidung von Fahrgestell und Rädern nach unten gelassen.
Im Schaufenster ist zur Präsentation der Ware eine mit Spiegeln verkleidete Treppenanlage eingebaut. Dem Schaufenster ist ein schmaler Laufsteg vorgelagert, der mit einer Gitterbalustrade abgegrenzt ist. Zwei kleine Treppenaufgänge führen hinunter.
Konstruktion
Wie auch bei anderen Spielgeschäften, bildet die Grundlage dieser Baureihe von Verlosungen im geschlossen, nicht dekorierten Zustand ein zwölf Meter langer Wagen mit tonnenähnlichem Runddach.
Dekoration
Die nach oben leicht schräg geneigte Klappe der Längsseite ist mit einer Doppelreihe parallel an gebrachter Neonröhren betont. Sie schließt nach vorne mit einer schmalen Wulst ab, die mit Lichtleisten eingefasst ist.
Darüber erhebt sich die Schmuckdachkante. In Form eines Kulissenbaus sind den rechteckigen Bildtafeln im Zentrum rechts und links Hochhausbauten zugeordnet. Als Vorlage diente die Skyline von Manhattan. Die Fassaden der plastisch dargestellten Bauten sind teilweise mit getreppten Dächern oder mit Flachdächern abgeschlossen. Auf der großen Bildtafel im Zentrum wird eine Szene am Strand von Malibu mit kleinen Booten und Menschen dargestellt. Die Konturen von plastisch davor platzierten Palmen sind mit Lichtleisten akzentuiert. Der beleuchtete wellenförmige Abschluss der mittleren Bildtafel ist mit einem Schriftzug mit Leuchtbuchstaben überspannt.
Beidseitig werden die Fassade und das Schaufenster von Panneaux, im Fachterminus Blinde Front, ein gefasst. Schräg nach unten grenzen sich verjüngend verlaufende Lichtleisten die Seitenelemente ab. Bekrönt werden die Seiten mit aufrecht stehenden riesigen Gorillas, die je einen Spielwürfel in den Händen halten. Neben der Skyline Manhattans wurden in den 1960er Jahren auch andere Weltmetropolen auf den Fassaden der Verlosungen, wie zum Beispiel an der Verlosung von Löwenthal, thematisiert.
Provenienz und Verbleib
Über beides ist nichts bekannt.
© Margit Ramus
Quellen | Ramus 2013. Kat. Nr. 46.
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