Schaustellergeschäfte A - Z

Verlosung Lehmann 1956

Name(n) des Geschäftes DER SPIEL PALAST
Typologische Bauaufgabe Spielgeschäft
Bauform Pavillonbau
Baujahr 1956
Hersteller Mack
Maler Opitz sen.
Dekorationsstil Moderne
Dekorationsthema Grafische Muster
Bauherr / Inhaber Lehmann
Baugeschichte

Schon bald nach dem Zweiten Weltkrieg baute die Firma Heinrich Mack auch regelmäßig Spiel- und Geschicklichkeitsgeschäfte, dazu gehörten Schießbuden, Verlosungen, Ball- Pfeil- und Ringwerfen, später kamen Automatenglücksspiele hinzu.
Eingerichtet waren sie in rechteckigen, quadratischen oder auch runden Pavillonbauten. Sie waren mit Pult-, Tonnen- oder Flachdächern gedeckt und auf einer, drei oder aller vier Seiten geöffnet. Meist wurde die Schauseite zum Publikum mit einer Schmuckdachkante und die Sockelzone mit Panneaux dekoriert. Später kommen sogenannte Blinde Fronten hinzu, die den Präsentationsraum optisch vergrößern.

Baubeschreibung

Wie auch bei anderen Spielgeschäften, bildet die Grundlage dieser Baureihe von Verlosungen im geschlossen, nicht dekorierten Zustand ein zehn bzw. zwölf Meter langer Wagen mit tonnenähnlichem Runddach.
Zum Aufbau der Fassade wird der Wagen an einer Längsseite aufgeklappt. Zwei Drittel der Wand werden mit Winden nach oben befördert, ein Drittel wird als Verkleidung von Fahrgestell und Rädern nach unten gelassen. In dem so entstandenen offenen Raum, im Fachterminus Schaufenster genannt, ist zur Präsentation der Ware eine mit Spiegeln verkleidete Treppenanlage eingebaut. Dem Schaufenster ist ein schmaler Laufsteg vorgelagert, der mit einer niedrigen Verkleidung abgegrenzt ist. Ein kleiner Treppenaufgang führt hinauf.

Spielpalast der Firma Lehmann. Hersteller Mack Bj. 1956  © Archiv Opitz

Dekoration

Nachdem Heinz Opitz in den 1950er Jahren die Malerwerkstatt bei der Firma Mack übernommen hatte, verzichtete er auch bei der Dekoration von Verlosungen auf figürliche Bemalung. Die formale Form der Schmuckdachkante wurde abgestimmt auf die geografischen Muster, die diagonale auf den Bildträgern dargestellt waren. Die einzelnen Tafeln wiesen nach oben einen leichten segmentförmigen Abschluss auf, der mit Lichtleisten akzentuiert wird. Die Übergänge wurden mit Leuchtstoffkörpern verdeckt. Die Nutzung der Beleuchtungskörper entwickelte sich nun auch hier– zwar noch verhalten – zum dekorativen Element.

Bei der Dekoration der Fassade dieses Spielgeschäfts wurde auf figürliche Bemalung verzichtet. Bereits die diagonale Form der Schmuckdachkante ist abgestimmt auf die geografischen Muster, die auf den Bildträgern dargestellt sind. Die einzelnen Tafeln weisen nach oben einen leichten segmentförmigen Abschluss auf, der mit Lichtleisten akzentuiert wird. Die Übergänge werden mit Leuchtstoffkörpern verdeckt.
Auf dem linken Feld ist der Schriftzug SPIEL zu sehen. Bekrönt wird das Feld mit den Leuchtbuchstaben DER. Fortgeführt wird der Name des Geschäfts PALAST mit Einzelbuchstaben auf den Leuchtstoffkästen der Schmuckdachkante. Die nach oben schräg geneigte Klappe der Längsseite ist mit Neonröhren dekoriert.
Die Bemalung der Zwischenräume korrespondiert mit der Dachkante.
Auch die Sockelgestaltung passt sich den grafischen Mustern der Schmuckdachkante an. Beidseitig grenzen kannelierte Pfeiler das Schaufenster ein.

Provenienz und Verbleib

Über beides ist nichts bekannt.

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