Arten von Schaustellergeschäften A - Z

Lauf- und Belustigungsgeschäft

Lach-Haus. Foto 1920er Jahre. © Sammlung Grete Baese

Im Laufgeschäft bewegt sich der Besucher zu Fuß auf einem vorgeschriebenen Parcours durch die Anlage und trifft auf unterschiedliche Attraktionen wie Luftgebläse, Rollende Tonnen und andere Belustigungen .
Belustigungsgeschäfte sind dagegen Anlagen, in denen sich Personen zu ihrer und zur Belustigung anderer Personen betätigen können.

Als Laufgeschäft bezeichnete man schon am Ende des 19. Jahrhunderts das sogenannte Lachkabinett oder Lachhaus, indem sich die Personen vor ihren verformten und verzerrten Spiegelbildern amüsierten.
Zu den Belustigungsanlagen gehört der Irrgarten. Er wird bereits in den 1890er Jahren im Komet erwähnt. Das Aussehen ist nicht überliefert.
Der Irrgarten „Kristallpalast“ von 1957 ist bis heute in Betrieb. Inspiriert zur Namensgebung wurde der Bauherr Anton Gormanns durch eine Zeichnung des Kristallpalastes in Paris von 1900. Er war als rechteckiger Baukörper mit leicht geneigtem Pultdach und Vorhangfassade konstruiert worden. Gormanns baute einen Hallenbau, auf dessen quadratischen Holzfußboden von fünfzehn Metern Breite und neun Meter Länge ungefähr 100 Glasscheiben in aufgeschraubten Holzleisten eingesteckt waren, so dass ein Glaslabyrinth entstanden war.

Für beide Vergnügungsgeschäfte, Lauf- und Belustigung werden in den meisten Fällen die Bauform des Hallenbaus mit Pultdach angewandt. Daneben gibt es jedoch auch Sonderbauten mit individuellen Bauformen. Wie zum Beispiel zwei- und auch mehrstöckige Anlagen. Bemerkenswert ist, dass die Vorhangfassade sich in der Vergangenheit zum aufwendigen Kulissenbau entwickelte.

Bereits in den frühen 1950er Jahren baute Heinrich MackLaufgeschäfte wie zum Beispiel das Alt-Berlin oder das Allotria für einen Schweizer Schausteller. Den rechteckigen Baukörpern waren flache Vorhangfassaden vorgesetzt. Die perspektivische Malerei brachte Tiefe in die dargestellte Stadtansicht.

Im Jahre 1976 gab der Bremer Schausteller Friedel Finnendahl einen Irrgarten bei Willi Dietz in Auftrag. Neu war, dass der Baukörper fest auf einem Wagen installiert war und die Vorhangfassade mehrfach geklappt und gesteckt vorgesetzt wurde.

© Margit Ramus

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