Arten von Schaustellergeschäften A - Z

Kettenkarussell

Ketten-, Hänge-oder auch Fliegerkarussell genannt.

Das Kettenkarussell gehört neben dem Bodenkarussell zu den Ur-Formen in der Karussellkonstruktion mit der ältesten Tradition.
Um 1900 begann Friedrich Heyn mit dem Bau kleiner Hängekarussells. Pferdchen und kleine Wagen boten Sitzmöglichkeiten.
Bald entwickelte Fritz Bothmann Fliegerkarussells mit Flugkörpern, die an die Frühgeschichte der Luftfahrt anknüpften.

Der historische Hintergrund vom ersten Luftschiff LZ1 von Graf Zeppelin, dem Motorflug der Gebrüder Wright oder der ersten Kanalüberquerung von Calais nach Dover des Franzosen Blériot spiegelte sich in der Besatzung wider. Es wurden Karussells gebaut mit Aeroplanes mit weitaustragenden Flügeln oder mit Gondeln, die an Zeppelin-Luftschiffen aufgehängt wurden.
Nach Ersten Weltkrieg wechselte man die Flugzeuge in Riesenschwäne und Kettensitze. Diese haben sich teilweise bis heute erhalten.
1930 entwickelte Fritz Bothmann einen Schrägmastflieger, der sich aber damals noch nicht durchsetzte.
Anfang der 1970er Jahre begann die Firma Zierer mit der Weiterentwicklung des ehemaligen Schrägfliegers. Das Ergebnis war der Wellenflieger. 1997 wurde der 167. gleichzeitig letzter Flieger von der Firma Zierer ausgeliefert.
Aufgrund der Konstruktion bieten Schmuckdachkante, Trichter und Flachdecke, Platz für individuelle bildliche Darstellungen. Wobei seit über 100 Jahren an neubarocken Stilelementen festgehalten wird.
Eine Ausnahme bildet der Riesenkettenflieger, der 2006 als Novum entwickelt wurde und dessen Dekoration alleine in der Stahlskelettbauweise liegt

Bis zur Gegenwart gehören Kettenkarussells, egal welcher Größenordnung, zu dem traditionellen Angebot eines Volksfestes.

© Margit Ramus

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