Name(n) des Geschäftes | Take Off |
Typologische Bauaufgabe | Offenes Rundfahrgeschäft |
Bauform | Rundbau |
Baujahr, Projekt und Bau Nr. | 1/ 1993 26/ 60053 f |
Hersteller | Heinrich Wilhelm Huss |
Maler | Courtois |
Bauherr / Inhaber in Deutschland | Kipp > Ruppert; Rüth & Rasch; Kinzler u. a. |
Baubeschreibung
Die Oberfläche des offenen Rundbaus steigt nach hinten leicht an und wird von einer Rückwand abgeschlossen. Aus der Mittelkonstruktion ragt ein Hubarm, der eine daran befestigte, große, schräg gestellte, achteckige Scheibe hydraulisch bis zu 50° anheben kann. Auf die ungewöhnliche achteckige Scheibe sind vier Drehachsen mit rechteckigen Fahrgastgondelträgern montiert. Ein Novum zeigt die Form der zwei gegen überliegenden Sitzreihen für je fünf Fahrgäste. Muldenförmige Sitzschalen mit gepolsterten Kopfstützen und gepolsterte Schulter-Schoß-Verriegelungsbügel sorgen für die notwendige Sicherheit. In der Mitte zur Anlage ist eine Kasse positioniert. Rechts und links führen mehrstufige Treppenaufgänge in die Umgangs- und Einstiegsebene.
Dekoration
Gleich zwei Schwerpunkte der Dekoration bietet diese Baureihe. Im ruhigen Zustand springt dem Betrachter zunächst die bemalte Rückwand ins Auge. Thematisiert wird die Bewegung. Im Zentrum dominiert eine Gruppe junger Skater. Rechts und links schließen sich einzelne Personen oder Gruppen in unterschiedlichen Bewegungsabläufen agierend an, zum Beispiel ein Tanzpaar, eine Radlerin sowie ein Biker.
Die Bewegung wurde auch namengebend für das Karussell. Der Name TAKE OFF ist der Rückwand
aufgesetzt. Er ist in Form einer Ellipse gestaltet und korrespondiert mit den ebenfalls ellipsenförmigen Lichtständern, die die Eckpunkte des Karussells betonen. Aufsteigende, zur Mitte gerichtete Leuchtpfeile schließen die einzelnen Bildträger der Fassade nach oben ab.
Die Ellipsenform wiederholt sich auch in der Dekoration des Dachs des Kassenhauses. In Bewegung schieben sich die schachbrettartige Bemalung der sich hebenden und drehenden Scheibe sowie die
rotierenden Fahrgastsitzträger in den Vordergrund.
In den Abendstunden ergeben sich durch die Lichtinstallation besondere visuelle Effekte der Dekoration.
Im Ruhezustand dominiert die farbliche Gestaltung der Rückwand, die auch bei der Anlage der Firma Rüth Bewegung und Abheben thematisiert. Die Fahrt löst mit steigender Geschwindigkeit eine Abfolge von Lichteffekten aus, die nicht programmierbar sind, sondern bewusst zufällig entstehen. Die amerikanisierte Gestaltung der Scheibe ist einsehbar.
Provenienz und Verbleib
Die einzelnen Anlagen wechselten inzwischen ihre Erstbesitzer und sind vereinzelt noch
auf großen Volksfestplätzen anzutreffen
Anmerkung der Verfasserin
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Margit Ramus
Bilder folgen
Quellen | Ramus 2013. Kat. Nr. 88. |