Name des Projektes | Shot´ n Drop |
Typologische Bauaufgabe | Hochgeschäft |
Bauform | Skelettbau |
Baujahr, Projekt und Bau Nr. | 10/1997 32/ 84545 f |
Hersteller | Heinrich Wilhelm Huss |
Erst-Bemalung | Atelier Göhlert |
Bauherr / Inhaber | Goetzke; Robrahn; Roie |
Baubeschreibung
:Auf einer Grundfläche von 18 x 18 Metern erhebt sich aus einer 40 Tonnen schweren Mittelbaukonstruktion ein 50 Meter hoher stählerner Gittermast mit einem ringförmigen Fahrgastträger.
Darauf sind umlaufend 24 nach außen gerichtete Sitzplätze mit Beinfreiheit angeordnet.784 Die Fahrgäste werden mit Luftdruck innerhalb weniger Sekunden zu einem Aussichtspunkt in 36 Metern Höhe geschossen und anschließend im freien Fall wieder nach unten abgesenkt. Ein Kassenhaus bildet das Portal- oder Eingangselement und führt über eine Treppe in die Einstiegsebene des riesigen Turms.
Dekoration
Hauptelement der Dekoration ist der Skelettturm, der 50 Meter hoch in den Himmel ragt und von einer beleuchteten Spitze bekrönt wird. Zunächst war die Sockelzone des Prototyps mit einer
bemalten Plane nach hinten verschlossen. Später wurde die Plane gegen feste Bildtafeln ausgetauscht. Die Bildträger sind individuell gestaltet. Thematisiert wird jeweils das Fliegen oder die schnelle Bewegung sportlicher junger Menschen. Der ersten Anlage wurden bohrturmartige Ständer mit Laufschriftemblemen zur Seite gestellt. Namengebend wurde die Funktion, Shot für Abschuss und Drop für Fall. So entstand der Name Shot’n Drop. Den Prototyp erwarb die Firma Goetzke und wählte den Namen Freefall. Die Panneaux an der Kasse boten weitere Möglichkeiten zur Dekoration.
Das zweite Modell dieser Baureihe wurde an Rudi Robrahn geliefert. Die Stahlkonstruktion ist in Weiß gehalten und korrespondiert mit dem kräftigen Blau der Fahrgastsitze. Das Gelb der Gitterüberdachung wiederholt sich in der aufgesetzten Spitze, die den Turm nach oben abschließt. Eine zusätzlich aufgestellte Fahne ergänzt die gigantische Höhe des Stahlmasts.
Ein anderes Modell dieser Baureihe erwarb die Firma Charles Roie aus Frankfurt. Die Bemalung der
Bildtafeln der Rückwand und der Plafonds der Kasse wurde vom Atelier Göhlert in Pop-Art-Design
aus geführt. Die Farbe Blau dominiert. Auch die Fahrgastsitze sind in Blau gehalten. Zusätzlich sind
kleine gelbe Akzente gesetzt. Die Gestaltung der Sockelzone bezieht sich auf Sprünge junger Menschen in verschiedenen Bewegungsarten.
Provenienz und Verbleib
Nachdem bereits in den frühen 1990er Jahren ausländische Hersteller an der Konstruktion transportabler Freifalltürme experimentierten, gelang der Firma Huss Ende 1997 die Verwirklichung des ersten Turms für den deutschen Markt. Den Prototyp erhielt die Firma Michael Goetzke aus München zur Regensburger Herbst-Dult 1997.
Den zweiten Turm erwarb die Firma Rudi Robrahn aus Bremen und den dritten Charles Roie aus Frankfurt. Goetzkes Turm wechselte nach dem Münchner Oktoberfest 2009 in einen Park in Kanada. Robrahn verkaufte 2008 nach Frankreich an Le Fleur und der Shot’n Drop von Roie ist seit 2003 im „Freizeitland Geiselwind“ in Bayern in Betrieb.
© Margit Ramus
Quellen | Ramus 2013. Kat. Nr. 91. |