Name des Projektes Nr. 11 | Rainbow |
Typologische Bauaufgabe | Schaukel |
Bauform | Skelettbau |
Baujahr, Projekt und Bau Nr. | 1982 11/ 41301 f |
Hersteller | Heinrich Wilhelm Huss |
Erst-Bemalung | Harry Knorrn; Max Eisermann |
Bauherr / Inhaber in Deutschland | Feldl & Dehner; Eberhardt; Ludewigt; Arnoux u-a- |
Baugeschichte
Huss konstruierte dieses Karussell in der Nachfolge des 1980 entwickelten Rangers. Nach den zahlreichen über Kopf fahrenden Karussells präsentierte man hiermit ein ähnliches Karussell für das Familienpublikum. Anstelle einer Überkopffahrt verbleiben die Fahrgäste immer in einer normalen
Sitzposition mit dem Blick zum Festplatz hin. Insgesamt wurden 13 transportable Anlagen gebaut.
Baubeschreibung
Auch hier ragt aus einer sich in der Mitte der Anlage befindlichen Konstruktion ein nach vorne geneigter, großer Mast heraus, an dessen Ende eine Drehscheibe befestigt ist. Darauf ist ein zweiteiliger Ausleger montiert. Die eine Seite endet in einem Gegengewicht und am anderen
Ende ist eine große Fahrgastgondel befestigt.
Eine Rückwand grenzt die Anlage nach hinten ab.
Im Gegensatz zum Ranger wird die Fahrgastgondel durch eine Parallelführung der Drehkonstruktion im Ausleger stets horizontal gehalten. Deshalb sind die Fahrgastsitze quer, in hintereinander liegenden Reihen in Blickrichtung zum Publikum angeordnet.
Der Sockelbereich ist unterteilt in die Wartezone sowie in eine Ein- und Ausstiegsebene. Nach vorne ist auf das Podest der Einstiegsebene ein Kassenhaus gesetzt. In die abgrenzenden Geländer sind segmentförmige Bögen eingestellt.
Dekoration
Mit diesem Bautyp wollte Huss dem Bedürfnis einer angenehmen Karussellfahrt für das
Familienpublikum entgegenkommen. Die übergroße Sonne im Zentrum des Auslegers symbolisiert das Leuchten in den Augen der großen und kleinen Volksfestbesucher. Sie korrespondiert mit dem Regenbogen, der die große Fahrgastgondel überspannt. Auf dem Kontergewicht ist ein in Kartuschen und in Wolkenform angebrachtes Schild, auf dem der Name des Karussells steht.
Die Bemalung der Rück wand wurde bei den einzelnen Modellen individuell gestaltet. Thematisiert wird in den meisten Fällen das Freizeitvergnügen.
Bei Ludewigt wurde eine maritime Thematik gewählt. Wellenreiter bezwingen das tosende Meer im Vordergrund. Im Hintergrund ist ein feuerspeiender Berg zu sehen.
Die Schaustellerfirma Max Eberhard entschied sich für einen kräftigen Farbauftrag in Orange, Gelb, Blau und Grün. Die Bemalung der Rückwand zeigt Ureinwohner und Großwild vor einer afrikanischen Landschaft. Die am Horizont stehende Sonne ist in ein kräftiges Orange getaucht. Den Lichtständern im Vordergrund sind segmentbogige Lichtbänder aufgesetzt. Die Farben des Regenbogens finden sich auch in den Lichtleisten wieder, die das Kassenhaus nach oben einfassen. In Leuchtbuchstaben ist der Name des Inhabers dem Kassendach aufgesetzt.
Provenienz und Verbleib
Schon Ende der 1980er Jahre wurden einige Anlagen ins Ausland, sogar nach Mexiko verkauft.
Nur die Familie Dehner/Feldl, Erstbesitzer von 1982, betrieb ihren Rainbow bis 1993.
Diese Anlage fand ihr letztes Ziel im „Serengeti Park“ in Tansania. 1999 erwarb Charles Dehner erneut einen Rainbow von dem belgischen Schausteller Vanbesien.
Dehner verkaufte ihn Ende des ersten Jahrzehnts des 21. Jahrhunderts an die Firma Klinkerfuß. Die Umgestaltung der zehn Jahre alten Anlage von 1988 führte 1999 auch zu einem Namenswechsel. Bezugnehmend auf den Jahrtausend Wechsel hatte man sich für den Namen Millennium entschieden.
Max Eisermann war 1999 mit der neuen Rückwandbemalung beauftragt worden. Inspiriert von einem Bildband über die Vorstellung des Third Millenniums des spanischen Malers Luis Royo entstand eine illusionistische, futuristische, expressionistisch gearbeitete Szenerie mit der Darstellung übergroßer, dynamischer Figuren. Kämpfe zwischen Erdbewohnern und Über irdischen
sowie die Verschmelzung von Mensch und Tier wurden dargestellt.
Anmerkung der Verfasserin
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© Margit Ramus
Quellen | Ramus 2013. Kat. Nr. 76. |