Historische Schaustellergeschäfte A - Z

1936 Süßwaren

Einer der ersten Süsswaren des Herstellers Mack. Foto um 1930. © Archiv Mack
Name(n) des Geschäftes Knusperhaus l
Typologische Bauaufgabe Verkaufsgeschäft
Bauform Kastenwagen
Baujahr 1936; 1950er
Hersteller Heinrich Mack
Maler unbekannt
Bauherr / Inhaber  

Bei den drei Verkaufswagen wurde das Grimms Märchen Hänsel & Gretel als Dekorationsthema gewählt. Die Baujahre der einzelnen Modelle konnten nur geschätzt werden.

Baubeschreibung Modell I: Ein etwa sechs bis neun Meter langer Wagen mit tonnenähnlichem Runddach. Zum Aufbau der Fassade wird der Wagen an einer Längsseite geöffnet. Zweidrittel der Wand werden als Schmuckdachkante nach oben geklappt, ein Drittel nach unten als Verkleidung von Fahrgestell und Rädern. In dem offenen Raum, im Fachterminus Schaufenster genannt, sind zur Präsentation der Ware treppenförmige Platten als Verkaufstheke eingebaut. Die Schmuckdachkante wird an den Kopfseiten des Wagens weitergeführt.

Dekoration: Auf der Längsseite der dreiseitigen Schmuckdachdachkante mit einem kleinen Spitzgiebel sind flache Reliefs in Form von Lebkuchenherzen und Brezeln aufgelegt. Als Vorlage zur Gestaltung der Kopfseite des Verkaufswagens dient das Knusperhaus aus den Grimms Märchen Hänsel & Gretel. Die beiden Kinder und die Hexe sind als Flachreliefs aufgelegt. Auch der Sockel ist mit flachreliefartigen Figuren und Brezeln geschmückt.

Eine Reihung von Kugellampen in der Verkaufsöffnung beleuchtet die Verkaufstheke. Die Malerei zeigt Szenen aus dem Märchen Hänsel & Gretel und spielende Kinder. Einige angebrachte Spiegel schmücken zusätzlich den Verkaufsraum.

Die Baubeschreibung des Modells II entspricht im Wesentlichen dem ersten Modell.

Dekoration: Die Schmuckdachkante wurde in auffälliger Weise weiterentwickelt. Thematisiert wird auch hier das Grimm Märchen, Hänsel & Gretel. Vertikal ist die Fassade in drei Szenen unterteilt.
Die Konturen der Schmuckdachkante sind mit Glühbirnen akzentuiert. Mit dem Namen Knusperhaus zur Hexe wird die Fassade nach oben abgeschlossen.
Besonders reichhaltig ist die Sockelzone mit flachen Reliefs geschmückt. Zu sehen sind auch Figuren anderer Märchen z.B. ein Küchenmeister aus dem Märchen Dornröschen.
Im Innern des Wagens sind Lampen und Spiegel zu erkennen. Die Verkaufstheke ist aufwendiger als beim ersten Modell ausgearbeitet und bietet vielen Süßigkeiten Platz.

 Baubeschreibung Modell III: Kombinierter Wohn- und Verkaufswagen. Die Seitenwand des mittleren Teils des Wagens wird an der Längsseite nach oben geklappt und dient als Sonnen- und Regenschutz. Im Schaufenster ist die Verkaufstheke treppenförmig eingebaut. Rechts und links gliedert sich je ein Wohnraum mit großem Fenster an.

Zur Dekoration ist der Längsseite des Wagens eine rechteckige Schmuckdachkante aufgesetzt. Vertikal ist sie in drei Bildträger gegliedert, die mit Szenen aus dem Grimms Märchen Hänsel & Gretel bemalt sind. Darüber ist der Name Schoko-Lädchen aufgestellt.
Die Klappe der Verkaufsöffnung, sowie deren Seiten sind mit rot-weiß gestreifter Stoffplane überdacht.
Ein kleiner Schmuckfries aus flachreliefartigen Lebkuchentafeln grenzt die Fassade und die Fensteröffnungen ab. Sie korrespondieren mit dem aufgelegten Schmuckdetails der Sockelzone.

Provenienz und Verbleib: Sind nicht bekannt.

 © Margit Ramus

Gespräch mit Heinz Opitz in Waldkirch 2003.

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