
Name(n) des Geschäftes | Ufo 2000 – Alpha 1 |
Typologische Bauaufgabe | Offenes Rundfahrgeschäft |
Bauform | Skelettbau |
Baujahr, Projekt und Bau Nr. | 2/1978, 7/ 35205 f |
Hersteller | Heinrich Wilhelm Huss |
Maler | Harry Knorrn u.a. |
Bauherr / Inhaber in Deutschland | Meeß; Renoldi; Dölle; Kinzler; Feldl; Geisler & Roie |
Baugeschichte
Form und Funktion dieses Karussells erinnern an den 1975 von der Firma Huss gebauten
Enterprise und auch an den 1958 von der Firma Klaus entwickelten Round Up. Huss soll den UFO 2000 als Karussell der Superlative beschrieben haben.
Baubeschreibung
Der offene Rundbau ist nach hinten mit einer Rückwand eingefasst, auf den ein Schriftzug aus Leuchtbuchstaben aufgesetzt ist. Seitlich ist die Hauptkasse positioniert. Aus der Mittelkonstruktion ragt ein hydraulischer Hubarm, an dessen Ende zwölf Fahrgastkabinen verbunden zu einem
Rad von 17 Metern Durchmesser montiert sind. Die Fahrgäste nehmen in den Fahrgastkabinen des ringförmig angelegten Flugkörpers stehend ihre Position ein.
Infolge der Fliehkraft werden sie während der Fahrt durch das Anheben des hydraulischen Arms bis zu einer Höhe von 20 Metern in eine waagerechte Körperlage gebracht.
Dekoration
Form und Funktion verlangten geradezu nach einer futuristischen Space-Thematik. Das Rad, dessen beleuchtete Konturen – wie auch beim Enterprise – an ein gotisches Radfenster erinnern, stellt einen Flugkörper dar. Die Bildträger der Rückwand zeigen Bewegungen im Weltall, ihre Konturen sind mit Lichtleisten betont. Am Abend entstehen durch die Lichtinstallation an den Fahrgastkabinen des ringförmig angelegten Flugkörpers faszinierende Akzente.
Jedes Modell dieser Baureihe ist in Form und Funktion gleich und mit derselben Dekorationsthematik gestaltet. Dennoch wird das Space-Thema bei jeder Anlage individuell umgesetzt.
Ein Folgemodell der Firma Ludwig Meeß zeigte ein amerikanisiertes Space-Thema und wurde Alpha 1, nach dem bekannten Raumschiff, genannt. In der Mitte der Rückwand ist eine Stars-and-Stripes-Flagge eingefügt.
Ein Beispiel für eine ganz andere Interpretation der Zukunftsvorstellung zeigt die Gestaltung der Rückwand eines UFO, der 2008 im „Luna Park“ in Sydney gesehen wurde. Dargestellt wird die Skyline einer toten Stadt, anonym und ohne Menschen. Am Abend sind nur die Konturen beleuchtet.
Provenienz und Verbleib
Nur sechs Anlagen lieferte Huss nach Deutschland. Renoldi verkaufte 1987 an Helmut Zehle, der den UFO 2000 bis 1990 betrieb. Dölle verkaufte 1996 an eine deutsch-dänische Schausteller &
Artisten Kooperation.
Die Firma Meeß entschied sich für den Namen Alpha 1 und betrieb das Karussell von
allen Mitbewerbern am längsten. Heute ist es im Besitz der Firma Peters.
Die anderen Bauherren trennten sich ziemlich rasch wieder von dem Bautypus. Die
Karussells wurden in die Schweiz, nach Skandinavien und in andere Länder verkauft
Anmerkung der Verfasserin
Sollten die Bildunterschrift oder die Quelle einer Abbildung nicht korrekt angegeben sein, bitte eine Info über die Kommentar-Funktion. Der Fehler wird dann unverzüglich bereinigt. Danke
© Margit Ramus
Quellen | Ramus 2013. Kat. Nr. 68. |