
Name(n) des Geschäftes | The Whip – Die Peitsche |
Typologische Bauaufgabe | Schleuderkarussell |
Bauform | Ovaler Bau |
Baujahr | 1924 |
Hersteller | Friedrich Wilhelm Siebold |
Bauherr / Inhaber | Friedrich Wilhelm Siebold |
Baugeschichte
1924 importierte Friedrich Wilhelm Siebold aus den USA die Neuheit „The Whip“.
Er hatte das Geschäft auf Coney Island gesehen. Für den Nachbau in seiner Bremer Firma erwarb Siebold das Patent von dem Amerikaner W. F. Mangels.
Er verbesserte die Konstruktionspläne und ließ sich das Ergebnis patentieren, so konnte er sich gegen die Konkurrenz schützen.
Siebolds neues Schleuderkarussell, in Deutschland „Peitsche“ genannt, rief zum Bremer Freimarkt 1924 eine wahre Revolution im Vergnügungsgewerbe hervor. (Peters, Fritz: Freimarkt in Bremen Geschichte eines Jahrmarkts. Bremen 1962. S. 128)
Baubeschreibung
Die „Peitsche“ war das einzige Karussell mit einer ovalen Rundbewegung. Ein endloses Seil mit 12 Stahlarmen mit Drehgelenken lief über zwei große Scheiben. An den Gelenken waren 12 Wagen befestigt, die während der Fahrt in alle Richtungen schleuderten.
Ende der 1920er Jahre baute Siebold auch eine Peitsche für Kinder, die bereits unter der Firmenbezeichnung Siebold & Herhaus betrieben wurde.
Provenienz und Verbleib
Die Frage, wie die Abwicklung der Eigentümerverhältnisse dieses Karussells nach dem Tod von Friedrich Wilhelm Siebold im Jahre 1944 abgelaufen ist, kann nicht konkret beantwortet werden. Einige Geschäftsführer übernahmen einen Teil der Geschäfte in Eigenregie, anfangs noch unter Siebold & Herhaus, später verschwand der Name Siebold. Der Zeitpunkt, wann die Firma Heiner Froitzheim die Peitsche übernommen hat und den weiteren Verbleib Ist nichts bekannt.
In der folgenden Bildgalerie sind einige Fotos von der Peitsche unter dem neuen Inhaber Heiner Froitzheim eingestellt.
© Margit Ramus
Bei einem Besuch im Vidam Park hat die Verfasserin das historische Geschäft Die Peitsche entdeckt und ein kleines Video erstellt. Inzwischen ist der Park geschlossen. Über den Verbleib der alten Geschäfte, die dort noch betrieben wurden, ist nichts bekannt.
Quellen | Müller, Günter: Der schöne alte Oldenburger Kramermarkt. 1982 S. 168 |