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Rutsche

Name des Projektes  Rutsche
Typologische Bauaufgabe Lauf- und Belustigungsgeschäft
Bauform Skelettbau
Baujahr, Projekt und Bau Nr. 2/1983 13/ 44416 f
Hersteller Heinrich Wilhelm Huss
Erst-Bemalung awaf
Bauherr / Inhaber  Stey; Schneider; Schierenbeck, Greier 
Baugeschichte

1907 begann in Deutschland mit dem Bau des Toboggan die Baugeschichte der transportablen Rutschen. 1930 konstruierte Hugo Haase die erste Wasserrutsche. 1982 baut die Firma Huss die ersten Rutschen aus Kunststoff.

Baubeschreibung

Ein offenes, nach hinten stark an steigendes Stahlgerüst von 59 Metern Tiefe trägt Stey; Schneider; Schierenbeck die Rutschkonstruktion. Neun parallel verlaufende Rutschbahnen führen über fünf Hügel in die Auffangebene.
Links der Bahnen ist ein Aufgang zur oberen Plattform angelegt. Bis zur Hälfte führen Treppen, dann gelangt der Besucher über ein Laufband nach oben. Auf einem Spezialteppich, der den jeweiligen
Wetterverhältnissen angepasst wird, wird sitzend hinuntergerutscht.

Dekoration

Für eine schmückende Dekoration bot die Rutsche nur wenige Möglichkeiten. Niedrige Panneaux grenzen die obere Plattform und die Auffangebene ein. An der Rutsche der Firma Stey sind auf den Panneaux der Auffangebene reliefartige Edel weiße über einer Reihe von festonartigen Girlanden
gearbeitet worden.

Die zweite hier vorgestellte Rutsche, ehemalig Stey, wird heute unter der Leitung von Schierenbeck betrieben. Die Panneaux sind unterteilt in drei Bildtafeln. In der Mitte ist das Wappen des Freistaats Bayern mit zusätzlichen Fahnen flankiert. Auf der rechten Tafel ist ein mit Bierfässern hochbeladenes Pferdegespann unterwegs zum Münchner Oktoberfest oder zum Festzug dargestellt. Als Pendant ist auf der anderen Seite eine Gruppe junger Musiker und Tanzpaare auf einem Floß zu sehen. Fahnenstangen mit Kränzen grenzen die Rutsche zu beiden Seiten ab. Ein separates Kassenhaus ist seitlich angegliedert.

Provenienz und Verbleib

 Die beiden Erstbesitzer von transportablen Rutschen waren die Firmen Schneider und Stey.
Stey übernahm später auch die Rutsche von Schneider. Eine Rutsche wurde an Volker Greier verkauft und ist heute im Besitz von Heiko Schierenbeck. Beide Rutschen sind noch in Betrieb.

© Margit Ramus

 

Ramus 2013. Kat. Nr. 75.
Gespräch der Verfasserin mit Toni Stey in Crange im August 2010.

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