Schaustellergeschäfte A - Z

Omni

Omni Foto 2010 © Mark Schumburg
Name(n) des Geschäftes Magischer Tempel > Omni
Typologische Bauaufgabe Lauf- oder Belustigungsgeschäft
Bauform Kubischer rechteckiger Baukörper,
Baujahr vor 1990 Umbau 1998 zu Omni
Umbau 1998 Andreas Dietz ? (muss noch kontrolliert werden)
Maler Atelier Göhlert
Dekorationsthema Optische Täuschungen
Bauherren / Inhaber Wohld Hamburg > Kinzler & Wohld> 1998-2023 Kinzler  nach der Saison 2019 eingelagert
Baugeschichte

Das hier vorgestellte Geschäft als Lauf- und Belustigungsgeschäft zu bezeichnen ist eigentlich nicht angebracht. Die Funktion und die Fassade waren recht ungewöhnlich und noch nie auf einem Volksfestplatz anzutreffen. Trotzdem wagten die jungen Inhaber ein völlig neues Genre für eine Volksfestbelustigung.

Zuvor hatte das Geschäft als Magischer Tempel, bereits im Norden Deutschlands eine Vergangenheit, bevor es zu einer außergewöhnlichen Anlage umgebaut wurde.

Bei Ride Index ist dazu zu lesen: (leichte Korrekturen durch die Verfasserin)

„Das Geschäft wurde 1998 […] zum Nachfolgegeschäft „Omni“ mit neuer Front umgebaut. Die Achsen verbleiben nun unter dem Frontwagen und die Kasse ist seitlich. Lediglich die imposanten Türme, der Drache und der schiefe Raum wurden entfernt, so dass ein Transport eingespart werden konnte. Der Aufbau des Omni gestaltet sich wesentlich einfacher, weil die Türme viel Arbeit machten. Zwei Stunden wurde für jeden Turm benötigt, der aus einer Mittelstange, einer Spitze, 6 Grundgestellen sowie 24 Scheiben, 20 Dächern, 17 Lichtleisten sowie 17 Dachträgern und 17 Steckdrachen für die Dach-Ecken bestanden hatten. Die Türme sind heute nicht mehr existent. Lediglich den großen Drachenkopf soll es noch geben.“

Omni

Eine recht ungewöhnliche Anlage verbarg sich hinter dem Namen Omni. Gezeigt wurden optische Täuschungen mit technischen Raffinessen. Besucher wurden mit relativ leichten Spielen und Täuschungen in das rätselhafte Geschehen eingeführt. Der Weg führte durch eine Hologramm-Schau.  
Über eine zweiläufige Freitreppe gelangte man ins Innere der Anlage. Der Treppe war ein herausragendes Vordach überspannt, welches von drei Säulen getragen wurde und an einen Laubengang erinnerte. Die Fassade wurde mit dem Namen abgeschlossen, dessen einzelne Buchstaben auf quadratischen Unterlagen montiert waren.

Nicht nur im Innern der Anlage wird der Besucher mit seltsamen Bildern und Eindrücken überrascht, sondern bereits an der Fassade zeigt sich, dass der Mensch die Dinge oft anders sieht als sie es sind. 
Das menschliche Hirn verändert das physikalische Bild in ein für den Menschen brauchbares Bild. Die Idee zur neuen Anlage brachte die Darstellung seltsamer Figuren des Maurits Cornelis Escher, ein niederländischer Künstler und Grafiker. Seine bekanntesten Werke sind optische Täuschungen und perspektivische Unmöglichkeiten.

Die  Skizzen von Maurits Eschers dienten zur Vorlage der Gestaltung der Fassade, die ebenfalls sehr monochrom gefärbt ist.

Verbleib

Leider wurde das Laufgeschäft nach der Saison 2019 eingelagert.

© Margit Ramus

 

Ramus 2013. Kat. 87

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