Zur Kulturgeschichte vieler Orte – meist solcher, wo Märkte abgehalten wurden – gehörte seit dem frühen Mittelalter das Fahrende Volk.
Als Fahrendes Volk bezeichnete man: Gaukler, Spielleute, Moritatenmaler, Bänkelsänger, Kunstreiter, Seiltänzer, Tierbändiger, Händler, Scherenschleifer sowie Quacksalber oder Barbiere.
Die Fahrenden standen nicht unter dem Schutz des bürgerlichen Gesetzes, sie durften nicht die Tracht des freien Mannes tragen und auch nicht die Heiligen Sakramente empfangen.
Aber ihre Darbietungen, Schaustellungen und Dienstleistungen waren auf den jährlich stattfindenden Märkten bei Arm und Reich, Jung und Alt sehr beliebt.
Dennoch gehörten in den Augen der mittelalterlichen Obrigkeit das Fahrende Volk, zu denen auch Bettler, Strauchdiebe, vagabundierende Landsknechte und Landstreicher gezählt wurden, zu den Ehrlosen und mussten bei Einbruch der Dunkelheit vor die Tore der Stadt. In Köln gab es noch im Jahre 1712 einen Bubenkönig, der auf die oft ungebetenen Gäste der Stadt aufzupassen hatte und für deren Erlaubnis zu öffentlichen Auftritten zuständig war. Im Laufe der Zeit gesellten sich auch Mädchen und Frauen zu den Fahrenden, die aber vom Volk verpönt wurden. (Lehmann 1952. S. 26f)
Ohne Zweifel liegt jedoch beim Fahrenden Volk der Ursprung vieler Berufe und technische Errungenschaften wurden meist auf Jahrmärkten dem Volk vorgestellt. Der Jahrmarkt galt als allgemeiner Schauplatz, Zusammenkunft vieler Professionen, Künsten, Handel und Handwerk.
Quellen | |
Weitere Literatur | Pieske 1975. |