Schausteller Familiengeschichten

Das Leben vieler Menschen ist mit der Fahrt auf einer Achterbahn zu vergleichen. Während der Auffahrt ahnt man nur, was einen da oben wirklich erwartet, es folgt ein Augenblick des Verschnaufens, dann geht es mehrfach runter und mit Schwung immer wieder rauf. Letzt-endlich erreicht man, vielleicht sogar nach mehreren Kopfüber-Abenteuern, die letzte Brem-se und fährt sicher in den Bahnhof ein. 
Aber nicht in jedem Leben ist es so.
Nie weiß man, wie der Weg zur Zielgeraden ist und wie der Weg dorthin für unsere Kinder, Enkelkinder und auch die schon jetzt geborenen Urenkelkinder aussehen wird. Jede gelungene Entscheidung, jede Fehlentscheidung beeinflusst den Lebensweg, und oft schlägt das Schicksal mit unerwarteten guten aber auch bösen Wendungen zu.
Beim Recherchieren der Familiengeschichten der Schaustellerinnen und Schausteller macht mich diese Erkenntnis bisweilen sehr nachdenklich und manchmal auch traurig.
Das Erzählen der Familiengeschichten stellt mich außerdem vor eine große Herausforderung. Jedes Mal frage ich mich, werde ich es schaffen, alle „Zutaten“ die mir zugetragen werden, mit Feingefühl, ohne subjektive Wertung, ohne jemanden zu verletzen, ohne die Realität zu verfälschen, zu verarbeiten und zu einer lebendigen Erinnerung für die kommenden Generationen zu schreiben.

B H S W
Rudolf Barth, von seiner Frau Mütti wurde er nur Chef genannt. Foto © Sammlung Familie Neuen-Barth

Barth

Familie Rudolf Barth – Bonn Schausteller-Tradition seit 1910 Der Ursprung der Familie Barth liegt in Zotzenheim bei Bingen, wo die Vorfahren als Weinbauer lebten. Rudolf Barth sen. wurde am 2. Februar 1910 als jüngstes von fünf Kindern geboren. Durch den frühen Tod der Eltern wurden die Weichen auf dem Lebensweg der vier Söhne vom Weinbauer […] Mehr lesen →