Schaustellergeschäfte A - Z

Achterbahn

Achterbahn der Firma Siebold 1911. Postkarte © Archiv Siebold

Achterbahnen sind den sogenannten Hochgeschäften zugeordnet. Sie sind eine Untergruppe der Fahrgeschäfte.

Vorläufer der Achterbahnen sind die Berg- und Talbahnen (Montagnes russes) des 18. und 19. Jahrhunderts. Bei Achterbahnen werden einzelne Wagen oder Wagenzüge durch ein geschlossenes Schienensystem geführt. Bei der klassischen Achterbahn verläuft der Schienenweg in Form einer Acht, deren Schleifen in verschiedenen Höhen durchfahren werden.
Die Achterbahn kommt aus Amerika, 1898 soll dort die erste Anlage dieser Art gebaut worden sein.
Die erste, aus den USA importierte Achterbahn wurde von dem Schausteller, Carl Gabriel anlässlich der „Ausstellung München 1908“ auf der Theresienwiese aufgestellt. Sie war jedoch nicht für den Ab- und Aufbau konstruiert worden, sodass sie  für weitere Veranstaltungen nicht genutzt werden konnte.

Die erste transportable Achterbahn wurde in Deutschland 1909 gebaut.
Noch im gleichen Jahr präsentierte der Münchner Schausteller Max Stehbeck, die erste, transportable Figur-8-Bahn, die von dem Amerikaner Erwin Vettel konstruiert worden war.
Erwin Vettel aus Sandusky Ohio hatte als Ingenieur bei der „Ingersoll Construction Company in Pittsburg/ Pennsylvania“ gearbeitet, die sich bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts auf den Bau von Achterbahnen spezialisiert hatte.
Im Dezember 1909 kaufte Hugo Haase die Achterbahn von Max Stehbeck. In den Folgejahren baute Haase gleich mehrere Achterbahnen nach den Konstruktionsplänen von Vettel.
Auch der Schausteller und Ingenieur Friedrich Wilhelm Siebold aus Bremen, baute nach seiner Rückkehr aus den USA 1910 nach Vorlagen amerikanischer Plänen eine „Super 8“ Achterbahn in den Werkstätten seines Vaters Franz Siebold in Essen.

© Margit Ramus

Dazu Schaustellergeschäfte im Archiv Kulturgut Volksfest:

Achterbahn 1911 Mack/Siebold
Achterbahn 1925 Siebold  
Fünfer-Looping 

Dering 1986.
Gespräch der Verfasserin mit Familie Siebold.

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