1983.03.16 Notizen zur Versammlung Frauenbund Colonia

Notizen zur Versammlung des Frauenbund Colonia am 16.03.1983

  1. Begrüßung
  2. Totenehrung
  3. Verlesen des Protokolls
  4. Verlesen des Tätigkeitsberichtes und Kassenbericht
  5. Busfahrt ins Blaue
  6. Maskenball 1983
  7. Verlosung
  8. Fahrt 1984
  9. Neuaufnahmen
  10. Verschiedenes

Meine Damen, Sie haben nun alle den Tätigkeitsbericht gehört, daraus ergeben sich für den Vorstand zwei Probleme, zum einen die finanzielle Seite, denn 60 DM Beitrag sind nicht aus Gummi. Zum anderen einige sehr wichtige Fragen an Sie:

Möchten Sie eigentlich, dass sich hier ein Vorstand Gedanken macht, was können wir machen? Wie können wir den einen oder anderen erfreuen usw.?

Es stellt sich für uns die Frage, lohnt es sich?
Es hat einen ganz bestimmten Grund, dass ich die heutige Versammlung mit diesen Fragen eröffne.

Meine Damen, ich und hinter mir steht mein Vorstand, scheuten keine Mühe aus diesem Verein einen schwungvollen Frauenverein zu machen, der Ihnen etwas bietet.
Wir wollten versuchen, dass es sich lohnt, Mitglied im Frauenbund Colonia zu sein.

Nicht finanziell, sondern kameradschaftlich, etwa in dem Sinne wie vor 31 Jahren, als diese Gemeinschaft wieder neu ins Leben gerufen wurde.
Aber dies geht nur dann, wenn Sie als Mitglieder unser Rückgrat sind.

Wir haben für jedes Teil, was wir gemacht haben, gefragt und abgestimmt. Sei es die Taschentücher zum Geburtstag, sei es der Kaffeenachmittag auf dem vergangenen Osterfest oder der Besuch bei Trude Herr. Trotzdem heißt es, ich würde als 1. Vorsitzende das Geld zum Fenster rauswerfen.

Im Herbst wollten wir eine Nikolausfeier machen. Es wurde abgestimmt, weil fast alle keine Zeit hatten, haben wir mit bedeutenden Stimmenmehrheit beschlossen keine Nikolausfeier zu machen. Dies machte man uns im Nachhinein zum Vorwurf.

Weiterhin hatten wir auf der letzten Versammlung vorgeschlagen eine Fahrt machen. Wenn Sie sich recht erinnern können, flachste man mich, ich wollte nicht ohne Mann usw.
Das stimmte, jedoch setzte sich die Mehrheit und besonders unsere Ehrenvorsitzende Frau Grete Baese durch, die sogar mehr als drei Wochen ohne Mann verreisen wollte. Um meinen eigenen Haussegen zu retten, setzte ich nur eine Tagesfahrt auf das Programm.
Und dann geschieht das Unglaubliche:
Gerade die Männer der Frauen, die hier am lautesten für mehrere Wochen plädiert hatten, machten uns Vorwürfe. Es wurde sogar öffentlich auf einer Schausteller-Bund-Versammlung vorgebracht, was sich der junge Vorstand erlauben würde?

Wo bleibt da unser Rückgrat? Es wäre ein leichtes gewesen, wenn einige ältere Damen zu ihren Männern gesagt hätten: Hallo lieber Mann, das war unser Wunsch.

Aber wir müssen feststellen, es ist umgekehrt!
Es werden hier Sachen und Vorschläge als gut empfunden und draußen wird der Spieß umgedreht und dann stehen wir alleine da.
Wir sind zwar noch ein junger Vorstand, aber wir wollen von Ihnen respektiert werden. Wir sind nämlich auch schon aus den Kinderschuhen heraus.

Eine weitere Episode von der Busfahrt. Ich habe mir erlaubt, 36 lumpige Eierwärmer aus Filz in Enten oder Osterhasen Form und 36 Eiern zu stiften.
Es waren 35 Damen anwesend. Danach hätte jeder einer dieser Eierwärmer bekommen können und einer wäre zu viel gewesen.
Es waren aber vier zu wenig. Demnach haben sich eine oder mehrere Damen einen dieser dummen Eierwärmer eingepackt. Finden Sie das in Ordnung?

Ist das Ihrer Meinung von Vereinsmoral oder wollte man uns einfach nur als dumm verkaufen. Wenn dies nämlich der Fall ist, bin ich hier fehl am Platze.

Ich nehme an, Sie setzen bestimmte Erwartungen an einen Vorstand. Auch Vertrauen und genauso ist es umgekehrt.

Es macht nur dann einem Vorstand Freude zu arbeiten, wenn er weiß, dass seine Mitglieder hinter ihm stehen.

Nun noch einmal an Sie die Frage, möchten Sie das eigentlich?
[Es wurde uns volle Unterstützung für die kommende Zeit zugesagt]

Busfahrt

Ich nehme an, dass Sie alle meiner Meinung sind, dass es ganz nett war. Wir alle haben wohl etwas zugenommen. Ich kann jedoch sagen, in Zukunft nicht mehr ohne Männer.

Maskenball

Kapelle zu teuer und nicht passend

Fahrt 1984

Vorschlag Nr. 1 Moskau-Leningrad
Vorschlag Nr. 2 Regensburg > Wien > Budapest, Rückfahrt über Salzburg

Verlosung
Neuaufnahmen
Verschiedenes

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© Margit Ramus