Kulturgut Volksfest - Historisches Digitales Archiv und Enzyklopädie  
 

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Liebe Newsletterleserinnen und -leser ,

Kaum zu glauben, wie die Zeit rast. 

Wie jedes Jahr, muss ich nach Ende der Weihnachtsmärkte erst einmal ein wenig zur Ruhe kommen, um mich dann mit vollem Einsatz wieder mit dem Thema Kulturgut Volksfest zu beschäftigen.

Und schon gibt es erfreuliche Nachrichten.

Frau Prof. Dr. Hiltrud Kier schrieb 2013 im Vorwort zu meiner Dissertation: 
„Ein besonderes Kuriosum ist wohl, dass die älteren Jahrgänge der für die Schausteller zuständigen Fachzeitschrift „Komet“ (gegründet 1883) in einem feuergesicherten Schrank verschlossen und nicht zugänglich sind. Vielleicht findet sich aber doch noch eines Tages der Schlüssel, damit auch diese Dokumentation in das Privatarchiv von Margit Ramus aufgenommen werden kann.“

Man hat schon vor geraumer Zeit den Schlüssel gefunden und ich freue mich, Ihnen mitzuteilen, dass die Digitalisierung aller Ausgaben unserer Fachzeitschrift „Der Komet“ abgeschlossen ist. 

Es war eine umfangreiche Aufgabe, von der Gründung im Jahre 1883 bis 2014, rund 5000 Hefte zu scannen. Ab 2014 liegen die Hefte bereits als pdf-Dateien vor! 
Allein die Entwicklung der Schriften, der Papier- und Bildqualitäten waren eine Herausforderung für ein zufriedenstellendes Ergebnis. 

Anfänglich war es nicht einfach den optimalen Partner für den Scan zu finden. Die finanziellen Angebote überstiegen alle Erwartungen. Transport- und Versicherungskosten der wertvollen Dokumente unserer Schausteller-Kultur-Geschichte zu entfernt gelegenen Spezialisten kamen hinzu. Auch war zu prüfen, in welche Hände man die wertvollen Objekte vertrauensvoll übergeben konnte. 

Viel Zeit nahm die Prüfung der Inanspruchnahme von öffentlichen Geldern einiger wissenschaftlichen Institutionen in Deutschland, den Niederlanden und Belgien ein.

Letztendlich einigten wir uns, Herr Knerr, als Vertreter des Verlagshauses ‚Der Komet‘, und ich, nach einigen persönlichen Gesprächen, für die Firma Brohl aus Kaiserslautern, nicht so weit von Pirmasens gelegen. Optimal war, dass sie über einen transportablen Scanner verfügten, den sie in das Verlagshaus vom Komet platzieren und direkt vor Ort die wertvollen Zeitschriften scannen wollten.

Nachdem die technischen Probleme gelöst werden konnten, musste nur die Finanzierung geklärt werden. 
Zur Lösung dieses Problems schlug ich vor, die Kosten zu dritteln. Ein Drittel sollte der Verlag übernehmen, das zweite Drittel der Deutsche Schaustellerbund e.V., kurz DSB, und das letzte Drittel die Kulturgut Volksfest gUG. Als deren Gründerin und Gesellschafterin wollte ich das Geld über Spenden einholen. Alle haben meinem Vorschlag zugestimmt und in wenigen Wochen hatten wir das Geld zusammen. 

Auf diesem Wege möchte ich mich noch einmal herzlich bei allen Spendern bedanken. Eine Übersicht über Eingang und Weiterleitung der Spenden an den Komet-Verlag wird im Archiv eingestellt, kann jedoch nur auf Wunsch der Spender eingesehen werden.

Auf der Delegierten-Tagung des Deutschen Schaustellerbunds e.V. in Hamburg konnte ich im Januar 2025 über den Abschluss der Scanarbeiten berichten und gleichzeitig dem Vorstand des DSB-Bildungswerks meinen Dank aussprechen, der den Anteil des DSB zur Verfügung gestellt hatte.

Nun, nachdem diese Hürde geschafft ist, wenden wir uns der nächsten Herausforderung zu. Wir sind in der Entscheidungsphase, den richtigen Weg zur technischen Umsetzung zur Nutzung unseres wertvollen Schatzes zu finden. Er wird etwas ganz Entscheidendes für die Erforschung und Wertigkeit unserer Volkfest-Kultur sein. 
Geplant ist, dass wir spätestens auf der nächsten Delegierten-Tagung des Deutschen Schaustellerbunds e.V. im Januar 2026 in Paderborn die Möglichkeit zum Zugriff auf die Inhalte der Komet Veröffentlichungen bekannt geben. 

Mich beschäftigen jedoch auch andere wichtige Themen. 

Im März 2025 wird die UNESCO bekannt geben, ob wir in die Liste des immateriellen Kulturgutes aufgenommen werden. Die Hoffnung ist groß, denn inzwischen sind auch Finnland und Belgien in diese begehrte Liste aufgenommen worden. 
Während meines Besuches der Europäischen Schaustellertagung in Edinburgh/Schottland, direkt im Anschluss an die Delegierten-Tagung in Hamburg, wurde ebenfalls über den Stand der Digitalisierung unserer Fachzeitschrift gesprochen. 
Später, bei privaten Gesprächen in kleiner Runde europäischer Schaustellerinnen und Schausteller, war man sehr erstaunt darüber, dass wir in Deutschland über das einzigartige Kulturgut Volksfest-Archiv verfügen. Darauf können wir alle mächtig stolz sein.

Erfreulicherweise bekomme ich Mails aus vielen Ländern der Erde, indem man mir für die wertvolle Dokumentation im Kulturgut Volksfest-Archiv dankt und mich ermuntert, die äußerst wichtige Arbeit fortzusetzen. 

In diesem Sinne, danke ich Ihnen für Ihr Interesse und wünsche Ihnen eine gute Zeit.

Margit Ramus

 
     
   
 

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