Name(n) des Geschäftes | Tokaido-Express > Tokaido-Express 2 oder Tahichi-Express |
Typologische Bauaufgabe | Schienengeschäft |
Bauform | Skelettbau |
Baujahr | 1969 |
Größe | 41 m Länge; 24 m Tiefe; 13 m Höhe der Rückwand; 4,5 m max. Höhe der Schienen |
Transportfahrzeuge | 2 Bahnhofspaletten; 2 Schienenwagen; 1 Bockwagen; 1 Frontwagen; 1 Kassenwagen |
Hersteller | Heinrich Mack |
Maler | Heinz-Werner Opitz |
Dekorationsthema | Japanische Stadtlandschaft |
Bauherr / Inhaber | Tiemann Hamburg von 1969-1971 1972 Elster aus Offenbach Nachfolgebau Tiemann |
Baugeschichte
Im Jahre 1969 baute die Firma Heinrich Mack für die Firma Tiemann aus Bremen ein neues Schienengeschäft, den Tokaido-Express. Nachdem der Prototyp 1972 an die Firma Elster verkauft worden war, ließ Tiemann bei Mack einen Folgebau den Tokaido-Express 2, auch Tahichi-Express genannt, bauen.
Baubeschreibung
Auf zwei nebeneinander angeordneten und miteinander verbundenen Kreis Fundamente aus Stahl, Sohle genannt, war ein geschlossenes Schienensystem in Form einer Acht konstruiert. Berge und Täler der Schienenführung waren durch Schienenböcke in unterschiedlichen Höhen ermöglicht. Als Kontergewicht waren in die Zentren der Schienenkreise je ein Wagen, ein Unterwagen zum Verladen der Schienen beim Transport, eingebaut und mit der Sohle, dem Fundament des Skelettbaus, verbunden. Bei späteren Anlagen wurden kreisrunde Wasserbecken eingebaut.
Die Anlage, in den Grundmaßen von 41 x 24 Metern, war nach hinten mit einer Rückwand verschlossen. Zum Betrachter hin, war dem Schienensystem ein Laufgang als Einstiegszone, auch Bahnhof genannt, vorgesetzt. Rechts der Anlage war das Kassenhaus mit Eingangselement integriert, durch die die Fahrgäste zur Wartezone und in die Ein- und Ausstiegsebene des Chaisenzuges gelangten. Mittig der Anlage führte beim Tokaido-Express eine Brücke mit beidseitiger Treppenanlage vom Innenbereich der Gleisanlage zum Ausgang wieder nach außen.
Dekoration
Auf der Rückwand dieses Skelettbaus war eine japanische Stadtlandschaft gemalt, durch die im Vordergrund die Darstellung eines Schnellzuges den Schwerpunkt bildete. Der Name Tokaido Express schloss in großen Leuchtbuchstaben die Fassade ab.
Den unteren Abschluss der rückwandigen Fassade schloss ein breites Schriftband ab. Auf rotem Untergrund war in weißer Druckschrift zu lesen: „Der schnellste Zug der Welt“.
Die Einstiegszone, der Bahnhof, war mit Geländern und einer mehrbogigen Arkade mit kannelierten Pfeilern mit Base, Schaft, Kapitellen eingegrenzt. Auf dem Sockel waren grafische Muster in den Farben gelb und rot gemalt.
Bei allen Anlagen waren im rechten Vordergrund des Bahnhofs, in einer Art japanischem Stadthaus, die Kasse und der Fahrstand platziert.
Provenienz und Verbleib
1972 geschah zu Pfingsten in Bayreuth ein bedauernswerter und schrecklicher Unfall, bei dem auch Menschen tödlich verletzt wurden. Nach dem Unfall wurde die Anlage nicht wieder in Betrieb genommen.
Glücklicherweise gab es bis zur Gegenwart nur ganz wenige Unfälle mit tödlichem Ausgang auf den deutschen Volksfestplätzen. Aber sie sollten nicht unerwähnt bleiben.
Ohne Zweifel sind jedoch, die deutschen Karussell- und Achterbahnkonstruktionen nach wie vor, die sichersten Fahrgeschäfte der Welt.
Zum Unfallhergang gibt es einen Zeitungsartikel:
1972 Tokaido-Express war nicht mehr betriebssicher
TOKAIDO-EXPRESS 2 oder HITACHI-EXPRESS
Die Firma Tiemann bekam nach dem Verkauf des ersten Tokaido-Express ein neues Geschäft dieser Baureihen und nannte ihn Tokaido-Express 2. Nach dem Unfall in Bayreuth wechselten sie den Namen in „HITACHI-EXPRESS“, oder auch „TAHICHI-EXPRESS“.
Heinrich Mack baute noch weitere Geschäfte dieser Bauart mit unterschiedlichen Namen:
Später baute auch die Firma Anton Schwarzkopf eine ähnliche Schienenkonstruktion mit den Namen: „Cresca“ und Alpenblitz.
© Margit Ramus
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