Volksfeste in der (Welt)-Literatur

Vom 16. Jahrhundert bis zur Neuzeit ist die Thematisierung des Kulturguts Volksfest in der Weltliteratur fundiert überliefert. An dieser Stelle sind Zitate bekannter und weniger bekannter Schriftsteller zu finden.

B E G K R W

Buck 2018

Buck, Vera: Das Buch der vergessenen Artisten. München 2018
„Der Jahrmarkt hatte kurzfristig ein Stück Welt in das kleine Dorf gebracht. Als hätte er ein Fenster geöffnet, durch das jeder Dorfbewohner einmal hatte blinzeln dürfen.“ Buck, S. 1

Eisermann 2002

Eisermann, André: 1. Reihe Mitte. Ein Schaustellerleben. „André Eisermanns Autobiographie „1. Reihe Mitte: ein Schaustellerleben“ beschreibt einen Weg aus der durchaus nicht von Zwängen freien Arbeitswelt des Jahrmarkts zum leidenschaftlichen, erfolgreichen Schauspieler, wobei er die Mythen längst vergangener  Schaubudenwelten geschickt als interessante Facette seiner Persönlichkeit einfügt.“ (Aust 2006)  

Goethes Faust 1986

In Goethes „Faust“ in der Szene „Vor dem Tor“, begibt sich Faust mit seinem Famulus Wagner auf ihrem Osterspaziergang ins Volksfestgetümmel. Als sie die fröhlichen Menschen erreichen, ruft Faust:  „Hier ist des Volkes wahrer Himmel, Zufrieden jauchzet Groß und Klein; ‚Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein.’“ (Goethe 1986)

Grass 1966

In der Blechtrommler von Günther Grass sieht Oskar im Fiebertraum ein große Karussell. „Mit vielen Kleinkindern saß ich in Feuerwehrautos, ausgehöhlten Schwänen, auf Hunden, Katzen, Hirschen und Säuen, wollten nicht mehr Karussell fahren, durften aber nicht…“ „Ach Vaterunser, sag Stopp!“ (Grass 1966)  

Kempowski 1995

Um 1930 stellt der Rostocker Reeder Sohn Walter Kempowski alias Sigmund Korbach eine erstaunliche Bürgerlichkeit der Schausteller fest – eine Beobachtung, die spätestens seit Beginn des 20. Jahrhunderts überwiegend der Lebenswirklichkeit oder zumindest dem angestrebten Status der Schausteller entspricht. „Schräg zum Karussell war der braune Wohnwagen der Rummelleute abgestellt: Geranien vor den Fenstern und ein […] Mehr lesen →