Name(n) des Geschäftes | Bauer Enzian oder Schwäbische Eisenbahn |
Typologische Bauaufgabe | Schienengeschäft |
Bauform | Skelettbau |
Baujahr | 1970 |
Größe | 41 m Länge; 24 m Tiefe; 13 m Höhe der Rückwand; 4,5 m max. Höhe der Schienen |
Transportfahrzeuge | 2 Bahnhofspaletten; 2 Schienenwagen; 1 Bockwagen; 1 Frontwagen; 1 Kassenwagen |
Hersteller | Heinrich Mack |
Maler | Heinz-Werner Opitz u-a. |
Dekorationsthema | Berglandschaft |
Bauherr / Inhaber | Peter Dom München; Friedemann Uhse Bremen; Kinzler & Schütz Stuttgart-Düren; Harry und Peer Nülken Hamburg; Egon Kaiser München; |
Baugeschichte
Im Jahre 1969 begann die Firma Heinrich Mack mit dem Bau einer Reihe von neuen Schienengeschäften. Der Prototyp, der Tokaido-Express erhielt die Firma Tiemann aus Bremen. Im Anschluss baute Mack für die Firma Peter Dom aus München und für die Firma Uhse aus Bremen das gleiche Geschäft mit dem Namen „Blauer Enzian“. Fritz Kinzler & Peter Schütz entschieden sich ebenfalls für die gleiche Bauweise aber mit der Dekoration einer „Schwäbischen Eisenbahn“.
Baubeschreibung
Auf zwei nebeneinander angeordneten und miteinander verbundenen Kreis-Fundamente aus Stahl, der Sohle, war ein geschlossenes Schienensystem in Form einer Acht konstruiert. Berge und Täler der Schienenführung waren durch Schienenböcke in unterschiedlichen Höhen ermöglicht. Als Kontergewicht waren in die Zentren der Schienenkreise große Wasserbecken eingebaut.
Die Anlage, in den Grundmaßen von 42 x 24 Metern, war nach hinten mit einer Rückwand verschlossen.
Zum Betrachter hin war dem Schienensystem ein Laufgang als Einstiegszone, auch Bahnhof genannt, vorgesetzt. Rechts der Anlage war das Kassenhaus mit Eingangselement integriert, durch die die Fahrgäste zur Wartezone und in die Ein- und Ausstiegsebene des Zuges gelangten. Mittig der Anlage führte eine Brücke mit beidseitiger Treppenanlage vom Innenbereich der Gleisanlage zum Ausgang wieder nach außen.
Dekoration
Auf der Rückwand des Skelettbaus war eine Berglandschaft dargestellt. Hier unterschieden sich die einzelnen Anlagen aufgrund der individuellen Wünsche der auftraggebenden Schaustellerfirmen. Kleine und größere Bauernhäuser führten den Betrachter in eine Bergwelt. Die alte Eisenbahn „Blauer Enzian“ mit Personenwagen war mittig der Fassade dargestellt und stand in Bezug zum Namen der Anlage, der in großen Leuchtbuchstaben die Fassade abschloss.
Im vorderen Teil befand sich die Einstiegszone, der Bahnhof. Er war mit Geländern und einer mehrbogigen Arkade mit kannelierten Pfeilern mit Base, Schaft, Kapitellen eingegrenzt.
Provenienz und Verbleib
Der Blaue Enzian von Peter Dom wurde 1995 von dem Amerikaner Mike Courtney übernommen und in Feuer & Eis umbenannt. 2015 kaufte die Firma Barth & Kipp die Anlage. Nach einer kompletten Sanierung ist das Schienengeschäft weiter unter den Namen „Feuer und Eis“ auch in der Saison 2023 noch immer auf den Volksfestplätzen anzutreffen.
Weitere Informationen werden in Kürze ergänzt.
© Margit Ramus
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