Berufsorganisationen in Köln A - Z

Alle Berufsorganisationen und Vereine in Köln ab 1897 auf einen Blick

In vielen deutschen Großstädten organisierten sich Ende des 19. Jahrhunderts die Schausteller und Schaustellerinnen in eigenen Interessenverbänden, so auch in Köln. Der historische Kontext der Kölner Berufsorganisationen schildert die Sorgen, Nöte und Erfolge einer Berufsbranche, die in Deutschland kaum ihresgleichen findet. 

Kölner Schausteller organisieren sich

Am 2. Januar 1897 wurde der „Verein reisender Handelsleute, Schausteller und Berufsgenossen“ gegründet. (Protokollbuch vom 12. März 1897)
Zu den Gründungsmitgliedern gehörten die Schausteller:

Josef Ganssen; Jean Dorff; Peter Eberich; Martin Kalenberg; Josef Krämer;
Everhard Plien; Theodor Rechmann; Karl Saas; Karl Scholten; Jakob Spiro;
Heinrich Zimmermann; Franz Weindorf

Im Jahre 1899 wurde der Verein dem „Zentralverband deutscher Händler, Markt- und Messereisender“ angeschlossen.
Der Zentralverband war bereits 1891 gegründet worden und 1905 seinen 14. Kongress in Aachen und 1906 seinen 15. Verbandstag in Halle an der Saale abgehalten.

Die Jahre zwischen 1921 und 1933

Beginnend mit dem Jahre 1921 — entstanden eine Anzahl neuer Vereinsgründungen:

  1. Verein Rheinischer Fahrgeschäftsinhaber und Schausteller Köln – Sitz Berlin – Gau Rheinland 
  2. Verband der Spielbudenbesitzer, Sitz Köln, Ortsgruppe Köln
  3. die Vereinigung der Kölner Spezialisten
  4. 1926 Frauenbund Colonia

Diese Vereine waren alle dem Reichsverband Ambulanter Gewerbetreibender Deutschlands e. V., unterstellt oder angeschlossen. Der später, 1951 als Hauptgeschäftsführer des Deutschen Schaustellerbundes (DSB) gewählte Walter Oeser, war damals maßgeblicher Funktionär des Reichsverbandes Ambulanter Gewerbetreibender Deutschlands e. V..  Oeser vertrat schon damals die These, dass eine Berufsvertretung nur dann stark sein kann, wenn ihr alle Gruppen oder Sparten — in diesem Falle „alle ambulanten Gewerbetreibenden“ — angeschlossen sind. Schaustellerinnen hatten wenn überhaupt nur als Gäste Zugang zu den Versammlungen, ohne Stimmrecht. Deshalb war 1926 der Frauenbund Colonia von Hubertine Schoeneseifen gegründet worden, der als geselliger Ausgleich zu den Berufsverbänden gesehen wurde. 

Aufgrund überlieferter Anschreiben an die Stadt Köln kann die  Existenz dieser Vereine  bewiesen werden. Die Dokumente konnten vor dem Einsturz des Historischen Stadtarchiv Köln gesichtet und kopiert werden. Die Originale sind bisher noch nicht wieder identifiziert. 

Neben den bereits erwähnten Vereinen gab es in Köln in den 1930er Jahre weitere Berufsorganisationen. Über die Gründung konnte bisher nichts herausgefunden werden. Einige Mitglieder konnten aufgrund der Unterschriften auf den Schriftstücken ermittelt werden.

  1. Reichs-Union reisender Schausteller und Berufsgenossen
  2. Reichsverband ambulanter Gewerbetreibender Deutschlands, Sitz Berlin + Ortsverwaltung Köln, Fachgruppe der Händler, Schausteller und Berufsgenossen
  3. Wirtschaftliche Vereinigung Kölner Lustbarkeitsunternehmer (WVKL), Sitz Köln
  4. Verein reisender Handelsleute, Schausteller und Berufsgenossen gegründet am 02.01.1897, 1899 Anschluss an den 1891 gegründeten Zentralverband deutscher Händler, Markt- und Messereisender.
  5. Volkswohlfahrt e.V. Bezirksleitung Köln
  6. Wirtschaftsgruppe ambulantes Gewerbe in der Reichsgruppe Handel, Gau: Köln-Aachen
1933 Gleichschaltung und Zwangsvereinigung aller beruflichen Organisationen

Am 1. April 1936 erfolgte die Zwangsvereinigung aller beruflichen Organisationen in die „Wirtschaftsgruppe ambulantes Gewerbe“.
Die Umbenennung des Reichsverbandes Ambulanter Gewerbetreibender Deutschlands in die Wirtschaftsgruppe Ambulantes Gewerbe erfolgte nach 1933 durch den damaligen Reichswirtschaftsminister im Zuge der einheitlichen Benennung der Verbände der damaligen gewerblichen Wirtschaft.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die „Wirtschaftsgruppe ambulantes Gewerbe“ wieder aufgelöst.
In den nächsten Jahren wurden folgende Vereine und Vereinigungen gegründet:

Ab 1980  

Weitere Informationen gibt es beim Anklicken der einzelnen Vereinigungen.

© Margit Ramus

Die Akte: Jahrmärkte, Kirmessen 1932-1943, wird heute im Historischen Stadtarchiv der Stadt Köln unter folgenden Signatur geführt:
Bestand 771 (Marktverwaltung) A66 Kirchweih und Schützenfeste, Karneval, Laufzeit 1931-1938.

 

 

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