Name(n) des Geschäftes | Olympia-Rad und Columbia-Rad |
Typologische Bauaufgabe | Hochgeschäft |
Bauform | Skelettbau |
Baujahr | 1930 +- |
Hersteller | Friedrich Wilhelm Siebold |
Bauherr / Inhaber | Friedrich Wilhelm Siebold |
Baugeschichte
Schaut man sich die überlieferten Fotos an, bemerkt man, dass es sich um zwei verschiedene Riesenräder handelt. Sie überlieferten Abbildungen und die Bauzeichnung von Bothmann zeigen aber auch, dass die Räder nicht nach deutschen Plänen von Bothmann oder Gundelwein gebaut worden waren. Siebold hatte die Pläne von Coney Island mitgebracht und die Riesenräder in Bremen nachgebaut.
Das Columbia – Rad war das ältere Rad und hatte 16 Gondeln. Das Olympia – Rad von Siebold hatte eine Höhe von 24 Metern und 24 Gondeln. Das Columbia – Rad stand 1935 und 1939 auf dem Bremer Freimarkt. (Peters 1962 S. 130)
Ein weiteres Foto belegt, dass das Olympia – Rad von dem Geschäftsführer Heiner Froitzheim und seiner Frau betrieben wurde.
Baubeschreibung
Zwei hölzerne Pfeiler waren vertikal zu einem Dreieck aufgestellt und durch eine Achse mit einem zweiten, parallel aufgestellten Dreieck verbunden worden. Der so entstandene Holzbock wurde zusätzlich nach vorne und hinten mit je zwei Holzpfeilern abgestützt. An beiden Enden der Achse befanden sich Vorrichtungen, in die beidseitig die Speichen des Rades eingehängt wurden, die außen miteinander verbunden ein vertikales Rad bildeten. An diesen Querverbindungen wurden je nach Durchmesser des Rades 16 oder auch mehr Gondeln befestigt.
Dekoration
Bei Bothmann oder Gundelwein waren der vertikal aufgestellten, offenen Radkonstruktion eine Portalarchitektur vorgesetzt. Sie erwirke einen pyramidalen Aufbau, an dessen Spitze das senkrecht
gestellte Rad sein Zentrum fand.
Der Portalarchitektur waren Bildträgern vorgesetzt. Sie boten die Möglichkeit zur individuell gestalteter Dekoration.
Den Siebolds Riesenräder war neben einer Gerüstaufhängung für den Namen nur ein kleines Kassenhaus borgestellt.
Provenienz
Die Frage, wie die Abwicklung der Eigentümerverhältnisse dieses Karussells nach dem Tod von Friedrich Wilhelm Siebold im Jahre 1944 abgelaufen ist, kann nicht konkret beantwortet werden.
Einige Geschäftsführer übernahmen einen Teil der Geschäfte in Eigenregie, anfangs
noch unter Siebold & Herhaus, später verschwand der Name Siebold. So könnte dies auch mit den Riesenräder geschehen sein.
Verbleib
Ist nichts bekannt.
© Margit Ramus
Quellen | Peters, Fritz: Freimarkt in Bremen Geschichte eines Jahrmarkts. Bremen 1962 |