Name(n) des Geschäftes | Automobil-Karussell |
Typologische Bauaufgabe | Rundfahrgeschäft |
Bauform | Rundbau |
Baujahr | 1910 |
Hersteller | Bothmann |
Maler | Robert Pape |
Dekorationsstil | Neubarock |
Dekorationsthema | Romantische Salonmalerei |
Bauherr / Inhaber | Heitmann sen. |
Baugeschichte
Bereits 1910 soll Fritz Bothmann für die Firma Heitmann aus Münster ein Automobil-Karussell gebaut haben. Zu diesem Zeitpunkt waren die Karussells noch hauptsächlich für Erwachsene Fahrgäste gedacht. Erst in den 1920er Jahren baute Bothmann spezielle Karussells mit einfachen Automobilen für Kinder.
Baubeschreibung
Feststehender Rundbau mit Zeltdach und umlaufender Schmuckdachkante.
Die Dachkonstruktion wurde von einem verkleideten Mittelaufbau und einem Stützenkranz getragen. In der Sockelzone war ein hölzerner Umgang aufgelegt. Er war von Panneaux umschlossen und von einem Geländer gesäumt. Sechs Automobile fuhren über eine flache Fahrbahn im Kreis. Ein breiter Aufgang führte in die Einstiegsebene.
Konstruktion
Es war eine formale, konstruktive und dekorative Veränderung der Berg- und Talbahn. Sie ergab sich zum einen durch eine ebenerdige horizontale Kreisfahrt und zum anderen dadurch, dass Bothmann damals von den üblichen venezianischen Fahrgastgondeln zu Automobilen wechselte. So erfolgte für den Fahrgast die Illusion einer selbst gesteuerten Autofahrt.
Dekoration
Trotz der Neuerungen dekorierte Bothmann die Schmuckdachkante des Rundbaus mit barocken Stilelementen. Die umlaufenden kannelierten Pfeiler des Stützenkranzes bestanden aus Basen, Schäften sowie Kapitellen und waren mit Zitaten von Barock und Rokoko geschmückt.
Provenienz und Verbleib
Darüber ist nichts bekannt. Es ist anzunehmen, dass das Karussell irgendwann verschrottet oder während einem der beiden Kriegen zerstört wurde.
© Margit Ramus
Quellen | Katalog von Bothmann 1913. |