Liebe Newsletterleserinnen und -leser ,
inzwischen haben wir den Monat Juni erreicht. Gerade hat die neue Saison begonnen, schon stecken wir schon mittendrin und die ersten Gedanken kreisen um die kommenden Herbstplätze, die fast übergangslos in den Weihnachtsmärkten münden.
In Köln hat die Volksfest-Saison 2024 mit großen Unruhen und einem Veranstalterwechsel begonnen. Was war passiert?
Viele Schaustellefamilien haben seit Jahren ihren Saisonauftakt in Köln eingeplant.
Ein Fest zu Ostern, das in Hunderten von Jahren gewachsen ist und inzwischen jährlich über eine Million Besucher zu einem Bummel auf dem Platz zwischen den beiden Rheinbrücken lockt, stand plötzlich im Focus der allgemeinen Öffentlichkeit.
In der Presse war zu lesen, dass die Stadt Köln im Herbst 2023, aufgrund mehrerer Bewerber, entschieden hatte, eine Ausschreibung für die Oster- und Herbstkirmes in Köln-Deutz durchzuführen. Zur Überraschung aller, denn die Gemeinschaft Kölner Schausteller e.V,. kurz GKS, veranstaltete sozusagen bereits in der dritten Generation, als Vertreter der Kölner Schausteller, das Kölner Frühlingsvolksfest und das Herbstvolksfest. Vor der Gründung der GKS im Jahre 1980, hatte ihre Vorläuferorganisation, die Arbeitsgemeinschaft Kölner Schausteller, diese Aufgabe jahrzehntelang erfolgreich gemeistert.
Nun zum ersten Mal ein Auswahlverfahren, bei dem ein junger Schausteller aus Leverkusen den Zuschlag bekommen hatte. Die GKS klagte gegen diesen Beschluss, ging aber bei dem sich anschließenden Losverfahren leer aus. Der Losentscheid ist ein von der Rechtsprechung anerkanntes Mittel, um eine Auswahl zwischen gleichwertigen Anträgen zu entscheiden. Dies brachte mich auf den Gedanken einmal in die Geschichte der Kölner Volksfestkultur einzutauchen.
Viel zu wenig bekannt ist, dass auch Köln, genau wie andere Städte Deutschlands mit seiner Großveranstaltung zu Ostern auf ein Volksfest mit einer fast tausendjährigen Tradition zurückblicken kann. Erheblich beigetragen zur Entwicklung dieser Tradition haben die Schaustellerinnen und Schausteller als Träger dieser Feste. Nicht ohne Grund erheben sie den Anspruch, wichtigster Teil der deutschen Volksfestkunst zu sein.
Als ich mit der Recherche begann, hatte ich nicht erwartet, dass die Geschichte so umfangreich sein würde, dass gleich drei Folgen daraus entstanden.
Im ersten Teil liegt der Fokus auf dem historischen Kontext des Frühlingsvolksfestes.
Der zweite Teil beginnt mit der Gründung der „Arbeitsgemeinschaft Kölner Schausteller“ im Winter 1960/61 und der Veranstaltungen zu Karneval, die die Existenz vieler Kölner Schausteller viele Jahrzehnte beeinflusste.
Der Schwerpunkt des dritten Teils liegt in der Erinnerung an die Anfänge und die Entwicklung der Volksfeste zu Ostern. Im Jahre 1960 wurde zum ersten Mal auf dem riesigen Gelände an der Constantinstraße aufgebaut. Die Besucher aus Nah und Fern strömten nach Köln zu dem großen, neuen und attraktiven Festplatz. Es begann eine interessante Zeit für die Kölner Volksfestkultur und seine Trägerinnen und Träger, die Schausteller, ohne die dieses große und wichtige Kulturgut nicht Jahrhunderte lang überlebt hätte.
Vielleicht haben Sie Lust ein wenig tiefer in die Geschichte der Kölner Volksfestkultur einzutauchen? Beginnen Sie am besten mit dem Teil I
Viel Spaß bei einer Lesereise in die Vergangenheit, zu der wir alle, in irgendeiner Weise, eine Erinnerung haben.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen alles Gute, gehen Sie umsichtig mit sich und Ihrer Familie um und bleiben gesund.
Viel Spaß beim Lesen wünscht
Margit Ramus
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