Protokoll der Versammlung der Fachgruppe I am 01. 03.1993
Um 20 Uhr 15 eröffnete der Fachschaftsleiter Manfred Ramus die Versammlung der Fachgruppe I, indem er alle Anwesenden begrüßte.
Nach der Totenehrung wurde das Protokoll der letzten Versammlung und die Tagesordnung verlesen.
Jürgen Bauermeister beanstandete, dass die Wahlergebnisse nicht differenziert aufgeführt worden seien.
Margit Ramus, die Schriftführerin, zeigte den Anwesenden die Urschrift der Wahlleitung, die als Anhang dem Protokoll beigefügt war.
Herrn Bauermeister genügte dies nicht, verlangte eine Abstimmung die ihm gewährt wurde und folgendermaßen ausfiel:
16 Mitglieder nahmen das Protokoll mit der Erweiterung über die Wahlergebnisse an.
3 Mitglieder waren dagegen und lehnten das Protokoll ab.
Nach Verlesung der Tagesordnung stellte Herr Rudi van Hees den Antrag die Tagesordnung zu erweitern, um nach Punkt drei, die Wahl eines Versammlungsleiters für den heutigen Abend, durchführen zu können.
Er begründete seinen Antrag, dass die Neuwahl auf der Jahreshauptversammlung am 25.9.92 manipuliert worden wäre.
Das Wort Manipulation wurde daraufhin auch von Jürgen Bauermeister genannt.
Es folgte eine kurze heftige, ein wenig durcheinander geratene Diskussion, da die Mehrheit der Versammlung nicht sofort hinter die Machenschaften der ersten Redner blickte.
Herr Uwe Flohr verwehrte sich, als Wahlleiter gegen die folgenschweren Vorwürfe.
Herr van Hees stellte jedoch die Wahlleitung von jeglicher Schuld frei.
Manfred Ramus fragte die Versammlung, wer für die Wahl eines Versammlungsleiters sei. Es meldeten sich sechs Mitglieder. Da Herr Ramus in der allgemeinen Aufregung vergaß, nach den Neinstimmen zu fragen, wurde die sogenannte „Abstimmung“ direkt wieder verworfen und erst um Aufklärung gebeten.
Margit Ramus, forderte Fredy Lehmann, den gewählten Vertreter des Fachschaftsleiter auf, die Sache aufzudecken. Er habe vor Versammlungsbeginn, die Anwesenden des Vorstandstisches darüber informiert, dass er die Tagesordnung erweitern wolle. Daher wäre anzunehmen, dass er von der genannten Manipulation bereits Kenntnis gehabt habe.
Herr Lehmann erklärte allerdings, er habe erst am Vorabend von diesen Anschuldigungen gehört und keine Zeit gefunden, seinen Fachschaftsleiter, vorab zu informieren.
Dies erscheint unglaubwürdig, da Jürgen Bauermeister, der Verfasser des Informationsschreiben vom 25.2.1993, in sehr engem freundschaftlichem Kontakt mit Herrn Lehmann, einem der drei informierten Personen, steht.
Jürgen Bauermeister stellte nochmals in den Raum, die Wahl sei manipuliert worden, da zwei Personen, nicht wahlberechtigt gewesen seien.
Manfred Ramus ergriff das Wort, er hatte inzwischen die Sache durchschaut, die etwas verschleiert vorgebracht worden war. Er sagte, man könne ruhig die Namen nennen. Es ginge wohl um die Herren Hans-Josef Schoeneseifen und Hans-Josef Milz.
Herr Bauermeister gab bekannt, er habe ein Schreiben von Herrn Fritz Helwig, woraus hervorging, dass einer von beiden, niemals mehr in den Bezirksverband aufgenommen werden würde und der andere noch alte Beitragsschulden habe.
Der Fachschaftsleiter Manfred Ramus, war sehr überrascht über diese Informationen, die Herr Bauermeister vorbrachte, da er selbst als Vertreter des Bezirksverbandsvorsitzenden keine Kenntnis erhalten hatte.
Er erläuterte den Vorgang der Aufnahme folgendermaßen:
Die beiden Herren Schoeneseifen und Milz, hatten am 1.9.1992 die Beitrittserklärung der Mitgliedschaft in die Fachgruppe I, bei ihm selbst abgegeben. Er habe wie üblich die Anträge ans Büro weitergeleitet und angenommen, dass dadurch die Aufnahme erfolgt sei.
In den langen Jahren seiner Vereinstätigkeit, sei es immer so gehandhabt worden, so dass er darin irrtümlicherweise schon so etwas, wie ein Gewohnheitsrecht gesehen hatte.
Eine negative Benachrichtigung vom Büro sei nicht erfolgt. Somit wäre für ihn nichts Unkorrektes geschehen und vor allem nichts, was mit Manipulation zu tun habe. Er weise diese Vorwürfe entschieden zurück.
Zudem wäre es Aufgabe der Wahlleitung gewesen, festzustellen welche Anwesenden wahlberechtigte Mitglieder seien oder nicht.
Margit Ramus erklärte, auf diese Weise wären auch Lina Barber, Medy Milz und Vita Milz aufgenommen worden. Diese Anträge waren aber akzeptiert worden, da die genannten Personen, anwesend seien und bereits wegen ihres Beitragsrückstandes vom Büro des Bezirksverbandes angemahnt worden waren.
Herr Rudi von der Gathen erhielt als Gast das Wort und fragte die Herren Bauermeister, van Hees und Lehmann, warum sie nicht sofort nach der Wahl im September, schriftlich im Bezirksbüro oder bei Gericht, einen ordnungsgemäßen Einspruch eingelegt hätten.
Rudi van Hees entgegnete, das wäre nicht ihre Absicht gewesen, sie wollten keinesfalls vor Gericht gehen.
Der gesamte Vorstand erklärte sich bereit, sofort von ihren Posten zurück zu treten und eine Neuwahl durchzuführen. Dies war jedoch laut den Satzungen nicht möglich und musste auf die nächste Versammlung verschoben werden.
Jürgen Bauermeister wedelte sodann ein Mitgliedsbuch seiner Frau Silvia durch die Luft und behauptete, dies sei ein Beispiel für eine ordnungsgemäße Mitgliedschaft, und die Leute die kein Mitgliedsbuch ausgehändigt bekommen hatten, auch nicht wahlberechtigt gewesen seien.
Der Vorstand stellte fest, dass in der aktuellen Liste der Mitglieder die dem Vorstand erst vor wenigen Tagen, genau am 15.2.1993 zugesandt worden war, keine Silvia Bauermeister aufgeführt war.
Dies erscheint sehr verwunderlich, denn als Mitglied des Vorstandes des Bezirksverbandes, der über die Neuaufnahmen nach § 5 Absatz 3 unserer Satzungen entscheidet, war Manfred Ramus nicht informiert worden.
Weiterhin ließ Jürgen Bauermeister verlauten, dass auch die Mitglieder die mit ihrem Beitrag im Rückstand gewesen seien, nicht hätten wählen dürfen.
Daraufhin bemerkte Manfred Ramus, wenn man so genau nach den Satzungen verfügen würde, hätte auch Fredy Lehmann laut § 6 Absatz 5 nicht wählen dürfen, und natürlich auch nicht gewählt werden können, da er ebenfalls zum Zeitpunkt der Neuwahl, am 25.9.1992 länger als sechs Monate beitragsrückständig gewesen war.
Es folgte Gelächter, denn daran hatten die Herren wohl nicht gedacht.
Herr Milker und auch einige andere Personen baten nun in der Versammlung fortzufahren.
Da jedoch die Wahl nicht rechtskräftig war, musste Fredy Lehmann den Vorstandstisch verlassen und der Vorstand war wieder in seiner alten Form geschäftsfähig:
Fachschaftsleiter: Manfred Ramus Vertreter: Peter Vosen
Beisitzer: Helmut Pilgram Schriftführerin: Margit Ramus
Manfred Ramus bat jedoch die Anwesenden über die Wahl eines Versammlungsleiters abzustimmen, damit ihm die Unterlassung nicht auf der nächsten Versammlung vorgeworfen würde.
Die Abstimmung ergab:
16 Stimmen gegen einen Wahlleiter und 3 Stimmen dafür.
Somit fuhr der Fachschaftsleiter in der Tagesordnung fort.
Er bat den, auf der letzten Versammlung gewählten Delegierten Uwe Flohr seinen Bericht vorzutragen.
Herr Uwe Flohr kam jedoch nur dazu, den ersten Absatz zu verlesen, plötzlich sprang Jürgen Bauermeister auf und rief: Zur Geschäftsordnung!
Die Geschäftsordnung sei verletzt worden, da auch diese Wahl der Delegierten nicht rechtskräftig sei, weil die gesamte Neuwahl annulliert worden wäre.
Ein allgemeiner Unfrieden kam auf.
Herr Uwe Flohr empörte sich mit Recht darüber, dass er drei Tage in Dortmund verbracht, eintausend Mark aus seiner Tasche bezahlt habe, noch mal einige Tage zur Fertigstellung seines seitenlangen Berichtes gebraucht habe und dann ein Jürgen Bauermeister die Frechheit besäße, zu behaupten, er sei gar nicht gewählt worden.
Es entstand ein Tumult, wo alle Anwesenden lautstark ihrem Ärger Luft machten.
Manfred Ramus sprach ebenfalls seinen Missmut dazu aus, erklärte es würde noch vor Ostern eine neue Versammlung mit Neuwahl erfolgen und schloss kurzerhand die Versammlung.
Schriftführerin Margit Ramus — Abschrift © Margit Ramus
Einen Tag später schrieb die Schriftführerin Margit Ramus im Namen des Fachschaftsleiter Manfred Ramus an den Bezirksverbandsleiter Fritz Helwig und informierte ihn über die Ereignisse auf der Versammlung am Tag zuvor. Brief ist nachzulesen: 1993.03.02. Schreiben an Helwig
Original des Protokolls:
1993.03,01 Protokoll pdf
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Quellen | Übertragung aus dem originalen Protokoll, geschrieben von Josef Milz Margit Ramus |