Tätigkeitsbericht für die Jahre 1975 und 1976
Verlesen auf der Versammlung vom 22. 4.1977
Wieder sind zwei Jahre vergangen und da vor jeder Generalversammlung ein Tätigkeitsbericht der Fachgruppe I im Bezirksverband des ambulanten Gewerbes und der Schausteller schriftlich niedergelegt und verlesen wird, bitten wir die anwesenden Kollegen um Ihre Aufmerksamkeit,
Im Jahre 1975 fanden innerhalb der Fachgruppe folgende Versammlungen statt:
Am 29. 10.19 75 eine Vorstandssitzung mit dem Vorstand des Kölner Schaustellerverein. In dieser Sitzung wurden die Richtlinien für die Bebauung des Sassenhofs zu Karneval 1975 festgelegt.
Am 24.03.1975 die Generalversammlung. Abgehalten in dem Lokale Insel, gelegentlich des Volksfestes. Zu dieser Generalversammlung waren 37 Kollegen anwesend.
Da sich unsere wirtschaftliche Lage nicht rosig abzeichnet, und wir noch mit schweren Schwierigkeiten zu rechnen haben, ist es doch Pflicht von jedem Mitglied, seiner Organisation treu zur Seite zu stehen, und in allen Belangen zu Unterstützen.
Gelegentlich des Volksfestes wurden beim Räucher Karl noch zwei Interessenten – Versammlungen abgehalten. Am 28. 3. Und am 21.4.1975
Eine Gemeinschaftsversammlung am 17.11.1975 im Gertrudenhof, welche von 97 Kollegen besucht war.
In dieser Versammlung wurde von den Kollegen Frau Gerda Milz, Otto Milker und Theo Rosenzweig der Antrag gestellt, um in Punkto, wer ist Kölner und wer nicht, nur Verträge auszustellen an die Kollegen, welche einen Kölner Personalausweis von Mann und Frau vorlegen können.
Der Kollege Theo Rosenzweig beantragte, darüber eine Resolution festzulegen. Dasselbe wurde nach der Wahl über diesen Antrag von der Schriftleitung fertig gestellt. In der darauffolgenden Abstimmung waren 45 Stimmen für den Antrag, 2o Stimmen dagegen, und 9 Enthaltungen.
Die Resolution hatte folgenden Wortlaut:
In der Gemeinschaftsversammlung am 17.11.1975 der Fachgruppe I des ambulanten Gewerbes und der Schausteller unter dem 1. Vorsitzenden Kollege Josef Schoeneseifen mit seinem Vorstand und der Kölner Schaustellerverein mit seinem 1. Vorsitzenden Herrn Willi Kleiner und sein Vorstand, wurde von den Mitglieder folgender Antrag gestellt:
Um in Zukunft feststellen zu können, wer Kölner Bürger ist und seinen geschäftlichen und steuerlichen Betrieb von Köln aus verwaltet, muss bei der Vergabe der Karnevalsplätze durch das Liegenschaftsamt, bei der Entgegennahme des Platzvertrages den Personalausweises von Köln von Mann und Frau vorlegen.
Der Antrag wurde von der Versammlung durch eine Abstimmung angenommen.
Dieser Versammlungsbeschluss wird dem Liegenschaftsamt zur Kenntnis übergeben.
Die folgenden Gemeinschaftsversammlungen am 5.2.1976 und 14.2.1976, abgehalten in Köln -Dünnwald im Lokale Schützenhaus, war das einzige Thema Karneval 1976.
In dieser Versammlung wurde dem Kollegen Willi Kleiner, Albert Kleiner sowie Adolf Bündgen das Vertrauen ausgesprochen, und Ihnen erklärt Karneval, unter den gleichen Bedingungen, wie die anderen Kollegen Ihre Geschäfte aufbauen [zu können].
Damit jedem Kollegen die Möglichkeit gegeben wurde einen Verdienst zu Karneval zu haben, wurden die einzelnen Geschäfte in Kippe zusammengelegt. Das dabei einige Fehler entstanden sind, war nicht die Schuld des Vorstandes, sondern die Stadt Kölns da man uns mündlich den Neumarkt versprochen hatte, aber in letzter Minute doch nicht erhalten hatten.
Dadurch wurde die Platzeinteilung sehr schwierig, und nur durch die Zusammenarbeit der beiden Verbände, konnte für die Kollegen in etwa eine Verdienstmöglichkeit geschaffen werden.
Auch die Vorstände sind nur Menschen, und es jedem gerecht zu machen ist sehr schwer.
In der Zeit da wir zu Karneval zwei gute Plätze mitten in der Stadt hatten, war es eine einfache Angelegenheit, jeden Kollegen zufrieden zu stellen.
Trotz allen Schwierigkeiten, die noch auf uns zukommen.
Der Vorstand der Fachgruppe I tut sein Bestes in Verbindung mit der Bezirksstelle.
Bleiben Sie Ihrem Beruf und Ihrer Organisation treu zum Wohle unseres Berufsstandes.
Durch die Kollegen Otto Milker und Kollegen Josef Milz und Kollege Albert Kleiner wurden in der Geschäftsstelle in der Schillings sämtliche Kassen, Buch und Rechnungsunterlagen einer genauen Prüfung unterzogen.
Die Prüfung ergab, dass die Buch- und Kassenführung des Bezirksverbandes nach kaufmännischen Gesichtspunkten erfolgt [ist].
Es wurde festgestellte das außer den laufenden Verpflichtungen, keine Rückstände von Zahlungen, oder an Dritte vorhanden sind.
Zum Wohl aller Kollegen wünscht Ihnen Ihre Fachgruppe in der kommenden Saison das Allerbeste für Sie und Ihre Familie.
Protokollführer Josef Milz — Abschrift © Margit Ramus
Zum besserem Verständnis wurden einige Worte eingesetzt, die mit eckigen Klammern gekennzeichnet sind. Original des Protokolls:
1977.04.22 Jahresbericht 1975 u.76
Hier geht es zurück zur Fachgruppe I der Kölner Schausteller
Quellen | Übertragung aus dem originalen Protokoll, geschrieben von Josef Milz Margit Ramus |